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[54] An Klopstock.
1774.
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Das Herz gebeut mir! Siehe, schon schwebt,
Voll Vaterlandes, stolz mein Gesang!
Stürmender schwingen sich Adler
Nicht, und Schwäne nicht tönender!
An fernem Ufer rauschet sein Flug!
Deß staunt der Belt, und zürnet, und hebt
Donnernde, schäumende Wogen;
Denn ich singe mein Vaterland!
Ich achte nicht der scheltenden Flut,
Der tiefen nicht, der türmenden nicht!
Mitten im kreisenden Strudel
Sänge Stolberg sein Vaterland!
O Land der alten Treue! Voll Muts
Sind deine Männer, sanft und gerecht;
Rosig die Mädchen und sittsam;
Blitze Gottes die Jünglinge!
In deinen Hütten sichert die Zucht
Den Bund der Ehe! Rein ist das Bett
Zärtlicher Gatten, und fruchtbar
Ihre keuschen Umarmungen!
Vom Segen Gottes triefet dein Thal,
Und Freude reift am Rebengebirg;
Singenden Schnittern entgegen
Rauscht die wankende Halmensaat.
[55]
Kolumbia, du weintest, gehüllt
In Trauerschleier, über den Fluch,
Welchen der lachende Mörder
Öden Fluren zum Erbe ließ.
Da sandte Deutschland Segen und Volk;
Der Schoß der Jammererde gebar,
Staunte der schwellenden Ähren,
Und der schaffenden Fremdlinge!
Nach fernem Golde dürstete nie
Der Deutsche, Sklaven fesselt' er nie;
Immer ein Schild des Verfolgten,
Und des Drängenden Untergang!
Ich bin ein Deutscher! (Stürzet herab,
Der Freude Thränen, daß ich es bin!)
Fühlte die erbliche Tugend
In den Jahren des Kindes schon!
Von dir entfernet, weih' ich mich dir,
Mit jedem Wunsche, heiliges Land!
Grüße den südlichen Himmel
Oft, und denke des Vaterlands!
Auch greifet oft mein nervichter Arm
Zur linken Hüfte; manches Phantom
Blutiger Schlachten umflattert
Dann die Seele des Sehnenden!
Ich höre schon der Reisigen Huf,
Und Kriegsdrommeten! sehe mich schon,
Liegend im blutigen Staube,
Rühmlich sterben fürs Vaterland!
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