O süßes Nichtstun

[131] O süßes Nichtstun, an der Liebsten Seite

Zu ruhen auf des Bergs besonnter Kuppe;

Bald abwärts zu des Städtchens Häusergruppe

Den Blick zu senden, bald in ferne Weite!
[131]

O süßes Nichtstun, lieblich so gebannt

Zu atmen in den neubefreiten Düften;

Sich locken lassen von den Frühlingslüften,

Hinabzuziehn in das beglänzte Land;

Rückkehren dann aus aller Wunderferne

In deiner Augen heimatliche Sterne.


Quelle:
Theodor Storm: Sämtliche Werke in vier Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 41978, S. 131-132.
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