f.

[429] Ein Schiffer zu Oldenburg ging einst den Stau hinunter, um einen Kahn die Hunte herauf ziehen zu helfen. Es war eine Winternacht mit hellem Mondschein, und als der Schiffer zu den Muschelhaufen am städtischen Kalkofen kam, sah er auf dem einen Haufen eine Gesellschaft um ein Mahl versammelt sitzen. Sie fragten ihn, ob er mitessen wolle, und er sagte ja. Wie er nun in der Reihe saß, wurde zu anderen schönen Gerichten auch Salat herumgegeben, und der Schiffer rief: »Gott segne, in 'n Winter Salat?« Da verschwand die ganze Gesellschaft mit allem, was da gewesen, und der Schiffer verlor seine Besinnung und fand sie erst wieder, wie er zu Donnerschwee, eine halbe Stunde entfernt, aus einem Baume fiel und das Bein brach. Als er nachher auf seinem Krankenbette lag, sagte man ihm, eine Nachbarin sei da, um ihn zu besuchen. Er fragte, wer es denn sei. Die und die, hieß es. Da rief er: »Gotts Donner, halt 'n Bessenstähl und jagt de ole Hexe ton Huse rut, de weer der ok mit bi!« (Ähnlich Elsfleth; hier sind es frische Kirschen, die den Ausruf »Gott segne!« veranlassen.) Anderes Beispiel der Wirkung des Gottesnamens 218b.

Weitere Beispiele, wie das Kreuz gegen Hexerei angewandt wird, s. 225, 232, 233 und a. 239, 243.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CDXXIX429.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg
Aberglaube Und Sagen Aus Dem Herzogtum Oldenburg (Paperback)(German) - Common
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg: Erster Band