Scena 5ta.

[78] Riepl mit etlichen Bauern.


RIEPL in der Scena redendt. Schieb doch hinten ein wenig an, du last mich zihen als wie einen Ochsen. NB.: diese Scene wird extemporirt, das Hanß Wurscht den Riepl anredet, er wolle seinen Herrn aufladen und in die Statt führen. Riepl sagt, er hätte genuch an seinen Holtz zu ziehen, er seye kein Narr, daß er einen faullen Kerl noch darzu lege. Hanß Wurscht sagt, er solle nicht viel machen, oder mau wird ihm am nächsten Baum aufhencken. Riepl sagt, das müsße er wohl bleiben lassen, er habe viel Kinder, die Brod haben wollen, und also müsße er daß Holtz verkauffen, damit er Geld bekome. Hanß Wurscht fragt, wie theuer daß Holtz seye. Riepl: 30 Xr. Hanß Wurscht sagt, er wolle ihm 1000 Xr geben, er solle daß Holtz abwerffen und seinen Herrn aufladen. Riepl: daß lasße er wohl bleiben, er habe sich so hart geblagt mit dem Hacken, und iezt soll er weeg werffen; er thue es nicht. etc. Hanß Wurscht stellet ihm vor, wie daß er ia mehr hätte an 1000 als an 30. Riepl will es aber nicht verstehen. Sie könen hier ihre Foperey nach Belieben machen, bis endlich Hanß Wurscht sagt, daß dieses des Burgermeisters Sohn seye, und wann er nicht ihm auflade, so werde er mit sambt seinen Kindern und Weib an Galgen gehenkt. Riepl erschrickt und bittet Hanß Wurscht, er wolle es ihm nicht sagen, das er so grob gewessen. Gehen endlich hin und laden Julius auf, und nach etlichen Fopereyen, das Hanß Wurscht auch auffsitzen will, fahren sie alle ab.


Quelle:
Wiener Haupt- und Staatsaktionen. 2 Bände, Band 1, Wien 1908 und 1910, S. 78.
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