576. Eia, wär'n wir da!

[171] Da ist es schön,

Da so viel tausend Flämmlein stehn,

Die ewiglich so süß und sanfte funkeln,

Da scheinen sie nicht mehr im Dunkeln,

Sie brennen da zur ew'gen Zier

Vor Gottes Throne für und für.

Da quillt ein sanftes Öl aus Jesu Herzen,

Das machet licht und froh der sel'gen Geister Kerzen;

Kreuz, Angst und aller Leiden Qual,

Die Finsternisse allzumal

Sind in dem Licht der Wonne ganz verschlungen,

Das Geist und Seel' und Leib auf ewig hat durchdrungen.

Da macht der Säugelinge Mund

Des Höchsten Lob und Wunder kund,[171]

Die reinste Unschuld da regieret,

Der Kinder Schar so süße jubilieret,

Das ew'ge Licht wird man im Lichte sehn:

Da ist es schön!


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 171-172.
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Geistliches Blumen-Gärtlein Inniger Seelen; Oder kurtze Schluß-Reimen, Betrachtungen und Lieder uber allerhand Warheiten des Inwendigen Christenthums ...: [Reprint of the Original from 1735]