Dritte Szene

[441] ZUGFÜHRER. Hö! Hö! Was gibt's denn?

STÜVE. Hören Sie, wir halten hier schon mindestens vier Minuten ...

ZUGFÜHRER. Ja no!

STÜVE. Ich mache Sie darauf aufmerksam: wenn ich den Anschluß nach Frankfurt versäume, bezahlt mir der Staat den Schaden.

ZUGFÜHRER. Regen S' Eahna no net auf! Da Zug geht scho wieda.

STÜVE. Ich verlange alles bei Mark und Pfennig, das sage ich Ihnen!

SCHEIBLER zum Zugführer. Ich bin der Ministerialrat von Scheibler. Ich muß Ihnen sagen, daß ich diese Verzögerung nicht verstehe. Der Schaffner ab.

ZUGFÜHRER salutiert. Entschuldigen, Herr Ministerialrat, aber dieser Ochse, net wahr, ist widerspenstig.

SCHEIBLER. Sehen Sie zu, daß wir jetzt fortkommen.

ZUGFÜHRER. Zu Befehl, Herr Ministerialrat! Ab. Scheibler liest wieder.

STÜVE zieht die Uhr. Ich bekomme den Anschluß nich mehr. Der Frankfurter Zug fährt mir vor der Nase weg. Er holt seine Tasche aus dem Netze, sucht das Kursbuch.

KLEEWITZ zu seiner Frau. Lo!

FRAU VON KLEEWITZ. Mäuschen! Der Ochse brüllt laut.

KLEEWITZ. Liebling!

FRAU VON KLEEWITZ. Süßer! Der Ochse brüllt sehr laut.

STÜVE im Kursbuch lesend; sehr nervös. Um sieben Uhr einunddreißig ab nach Frankfurt; Billett lösen, Gepäck aufgeben, 'n Telegramm abschicken! Sieben Uhr einunddreißig! Wenn ich den Zug nicht erwische, is der Auftrag futsch! Außen hört man laut schreien. Wiah! Hü! Wiah! Hau'n mit da Goaßl aufi! Wiah!

STÜVE stürzt ans Fenster; brüllt. Schaffner! Der Schaffner erscheint am Fenster. Haben Sie noch nicht genug Rindviecher im Zug?

SCHAFFNER. Jo! Gnua!

STÜVE. Ich sage Ihnen, Sie erleben was! Geben Sie acht, was[442] Sie erleben! Sie kennen mich schlecht! Das ist 'n Schweinestall! Der Zugführer erscheint neben dem Schaffner.

ZUGFÜHRER. No! Also, ich bitte, sich net aufzuregen!

SCHEIBLER. Aber der Herr will doch den Anschluß net verpassen.

ZUGFÜHRER. Der Zug wart' schon.

STÜVE. 'n Deibel tut er.

ZUGFÜHRER. Bei uns in Bayern wart' jeder Zug. Außen schreit es. Wiah! Hat'n scho! Hat'n scho!

ZUGFÜHRER. No also! Zu Stüve. Was wollen S' denn? Zu Scheibler verbindlich. Ich möchte gehorsamst melden, net wahr, daß dieser Ochs jetzt bereits drin is, und ...

STÜVE. Dann fahren Sie doch ins Deibels Namen!

ZUGFÜHRER sieht ihn strafend an: ... und daß also jetzt keine weiteren Hindernisse nicht mehr vorhanden sind, indem daß mir den Zug jetzt ablassen kinnen, sondern er geht jetzt ohne weiteres.

SCHEIBLER ungeduldig. Gut!

ZUGFÜHRER. Ich wollte betreff dieses bemerkt haben, daß also koa Grund zur Beschwerde nicht vorhanden ist, sondern daß wir diesen Ochsen nach der Regierungsentschließung ...

STÜVE brüllt. Fahren Sie!

ZUGFÜHRER.. .. einparkieren müassen. Ich wollte dieses bemerkt haben. Verschwindet vom Fenster. Man hört ihn rufen. Fertig! Die Lokomotive pfeift, der Schaffner pfeift, der Zug setzt sich in Bewegung.

STÜVE. Nee, wirklich! Wir fahren! Zu Scheibler. Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle: Friedrich Wilhelm Stüve, Vertreter der Firma Gebrüder Klausing in Neuruppin. Scheibler nickt, verhält sich aber zurückhaltend.

STÜVE. Ich habe aus dem Gespräche vorhin entnommen, daß Herr Ministerialrat ... nich wahr?

SCHEIBLER. Ja, ja. Sieht wieder in seine Zeitung.

STÜVE. Ich möchte um alles in der Welt nicht, daß Herr Ministerialrat – nich wahr – mir die Bemerkung übel nehmen, die ich mir über bayrische Verkehrsverhältnisse ... nich wahr?

SCHEIBLER wie oben. Ja – ja.

STÜVE. Ich soll morgen mit ner Frankfurter Firma abschließen. Komm' ich, erhalt' ich den Auftrag, komm' ich nich, kriegt'n[443] 'n anderer. Ich sehe aber ein, daß die Verwaltung am Ende nischt dafür kann, wenn hier 'n Ochse eingeladen wird, aber ich hätte am liebsten den ganzen Ochsen bezahlt, wenn ich nur den Anschluß kriege. Scheibler setzt den Zwicker auf und sieht Stüve über die Gläser an.

STÜVE spricht sehr rasch. Es ist mir sehr angenehm, mit einem Herrn von der Regierung zu sprechen. Wir suchen Fühlung besonders mit der bayer'schen Regierung, weil wir auch Kunstdünger fabrizieren. Wir wollen es erreichen, daß wir gerade von der Regierung empfohlen werden, daß die Leute von ihren eigenen Beamten hören, ihr sollt und müßt Kunstdünger nehmen von Gebrüder Klausing in Neuruppin. Die Firma is Ihnen vielleicht bekannt; chemische Fabriken für Farbstoffe, alles Mögliche und Kunstdünger. Wir verarbeiten Guano auf Hyperphosphat und erzielen die kolossalsten Resultate. Die Leute, die heute noch mit Kuhmist arbeiten, haben ja gar keine Ahnung vom Zeitgeist! Ich sage immer, wie recht unser Kaiser hat mit dem bekannten Worte: Volldampf voraus! Was hilft mir denn die alte Geschichte und die Gewohnheit oder Pietät oder Tradition, oder wie man's heißen will? Ich will nu einfach keinen Kuhmist mehr, ich will Kunstdünger! Nicht wahr? Hab 'ch recht?

SCHEIBLER ihn noch erstaunter betrachtend. Ja – ja!

STÜVE. Sehen Sie, das freut mich, daß Sie das sagen, Herr Ministerialrat, nicht wahr? Aber gerade hierzulande hält die Regierung die Hand noch immer über den Kuhmist, statt die Leute einfach zu zwingen, dem modernen Geiste Rechnung zu tragen. Nehmen Sie mir die Bemerkung nich übel, aber die Leute hier sind eben noch etwas beschränkt. Wenn ich hier mit so'n Dorfschulzen spreche, ist der Mann imstande und sagt mir: Ja, mein Vater und mein Großvater ist auch mit Kuhmist aufgewachsen, und warum soll ich da' ne Änderung machen? Ja, du lieber Gott! Vor fünfzig Jahren hat's alles mögliche nich gegeben. Vor fünfzig Jahren haben wir auch noch keine Kolonien gehabt, und keine Flotte und keen Luftschiff und die ganz kolossale Stellung, die wir jetzt einfach haben. Das ist eben der Zeitgeist! Das ist eben die Entwicklung! Das is eben der Kunstdünger! Nich wahr? Aber das ist die Aufgabe der Regierung, den Leuten das klar zu machen, daß sie endlich mal raus müssen[444] aus dem Kuhmist, und daß das hier nicht geschieht ... das ist reaktionär. Sagen Sie doch selbst, Herr Ministerialrat.

SCHEIBLER. Ja ... ja.

STÜVE. Sehen Sie, unsere Firma hat sich das zum Wahlspruch gemacht: Fort mit dem Stalldünger! Das ist mit goldenen Lettern in die Bücher von Gebrüder Klausing eingetragen, und das ist die Parole, mit der wir siegen oder untergehen. Wir sind Kinder einer neuen Zeit, und ich sage immer, diese Zeit soll uns auf'm Posten finden, und wenn die ganze Welt sagt: Kuhmist! Wir sagen: Kunstdünger. Das ist unser Schlachtruf. Jawohl! Wenn Sie gestatten, ich will Ihnen mal den Katalog ...

SCHEIBLER höflich ablehnend. Ich danke – wirklich.

STÜVE. Herr Ministerialrat, Sie sollen und müssen den Katalog sehen. Sie werden staunen über die kolossalen Anerkennungen, die wir seit einer Reihe von Jahren erhalten haben, und über die Gutachten der größten Autoritäten des In- und Auslandes, und Sie werden sagen, ja, wenn das so ist, dann begreife ich nich, wie meine eigene Regierung dem Kunstdünger gegenüber noch kühl bleiben kann. Ich werde Ihnen mal den Katalog zeigen. Er steht auf, holt wieder seine Tasche aus dem Netze und nimmt daraus einen Katalog.

KLEEWITZ die Situation benutzend. Lo!

FRAU VON KLEEWITZ. Fred!

KLEEWITZ. Schatz!

FRAU VON KLEEWITZ. Süßer!

KLEEWITZ. Liebling! Scheibler hat wieder in seiner Zeitung gelesen; Stüve beugt sich zu ihm vor und zeigt ihm den Katalog.

STÜVE. Sehen Sie! Hier diese herrlich entwickelte Pflanze auf dem Titelbild ist das Produkt der künstlichen Düngung; dieses degenerierte Produkt aber, was Sie hier sehen, entwickelt sich aus Stalldünger. Der Künstler wollte damit den Unterschied bemerklich machen, nich wahr? Scheibler sieht flüchtig hin und nickt.

STÜVE noch eifriger. Hier links haben Sie das Motto der Firma Gebrüder Klausing in einem Verse: Nimmer sich beugen, kräftig sich zeigen, rufet die Arme der Götter herbei. Is von Goethe. Und rechts die Devise: Fort mit dem Stalldünger! Und nu kommen die ersten dreiundzwanzig Seiten, nischt wie Anerkennung von praktischen Landwirten, Vereinen, Verwaltern,[445] Rittergutsbesitzern, Grafen und Baronen ... Der Zug hält mit einem plötzlichen Ruck.

KLEEWITZ sieht zum Fenster hinaus. Was ist? Wir halten auf offener Strecke?

FRAU VON KLEEWITZ ebenso. Um Gottes willen, was ist denn?

STÜVE aufstehend. Was is los? Man hört außen die Stimmen des Schaffners und des Zugführers. Der Ochs! Der Ochs!

SCHEIBLER ist auch aufgestanden. Was rufen die Leute?

STÜVE. Ich hör wieder mal was von 'nem Ochsen.

SCHEIBLER. Heda! Zugführer!

ZUGFÜHRER erscheint am Fenster. Wünschen die Herrschaften?

SCHEIBLER. Ist was passiert?

FRAU VON KLEEWITZ. Um Gottes willen.

ZUGFÜHRER. Na, na! Die Herrschaften können ganz beruhigt sein. Der Unfall ist schon vorüber.

SCHEIBLER. Welcher Unfall? So reden Sie doch!

ZUGFÜHRER. Ja, der Ochs waar uns beinah auskemma!

STÜVE. Na, so was!

ZUGFÜHRER. De Tür is aufganga, net wahr? Halt der Ochs den Kopf außa ... net wahr? Und woaß ma nia, was so einem Viech einfallt, aber zum Glück schaugt der Lokomotivführer grad die Gegend a bissel an, net wahr, und siecht den Ochsen außaschaug'n. Und natürlicherweis ziagt er glei an Westinghauser, indem daß er glaabt, net wahr, daß keine weitere Unvorsichtigkeit von diesem Ochsen sich passiert. Ziagt er an Westinghauser. Net wahr?

SCHEIBLER. Und deswegen halten wir auf freiem Feld?

ZUGFÜHRER. Ja no! Was woaß so an Rindviech von der G'fahr?

SCHEIBLER. Rufen Sie den Lokomotivführer ...

STÜVE. Aber dann kommen wir ja nich weiter!

SCHEIBLER. Ja so! Zum Zugführer. Na, Sie werden das Weitere hören.

ZUGFÜHRER. Wenn der Herr Ministerialrat woll'n, nacha hol i an Lokomotivführer ...

SCHEIBLER. Ich werde in München Gelegenheit finden.

SCHAFFNER erscheint am Fenster neben dem Zugführer. Herr Zugführer, da'r Ochs frißt scho wieda ganz grüabi. Ab.

ZUGFÜHRER. No also! Nacha fahr ma wieda. Zu Scheibler.[446] Ich möchte bloß betreff des Ochsen sag'n, daß der dienstliche Befehl darauf lautet, net wahr ...

STÜVE. Reden Sie nich lange! Mensch!

ZUGFÜHRER.. .. daß, bald ein Unfall in Aussicht ist oder wahrgenommen wird, für den Fall, daß ...

SCHEIBLER. Gehen Sie endlich!

ZUGFÜHRER. Jawoll! Ab. Man hört außen schreien. Fertig! Auf geht's! Der Schaffner pfeift; die Lokomotive pfeift; der Zug fährt an.

KLEEWITZ. Lo? Bist du erschrocken?

FRAU VON KLEEWITZ. Ja, Mäuschen.

KLEEWITZ. Hast du Schmerzen?

FRAU VON KLEEWITZ. Nein, Süßing. Aber nervös, weißt du ...

STÜVE. Na, ich muß sagen, so 'ne Sache is eklich. Da braucht man nich auf der Hochzeitsreise zu sein. Die kann auch 'n normalen Menschen nervös machen. Zu Scheibler. Ich verstehe gar nich, wie so was menschenmöglich is. Ich kenne doch weiß Gott den ganzen Kontinent, aber so was wie in Bayern ... Er zieht die Schultern hoch.

SCHEIBLER. Sie dürfen mir glauben, daß das Ausnahmen sind – übrigens Zu Kleewitz gewandt. werde ich dafür sorgen, daß solche Dinge nicht mehr vorkommen.

STÜVE. Herr Ministerialrat, sagen Sie mal, sind Sie eigentlich geborener Bayer?

SCHEIBLER. Ich bin Unterfranke.

STÜVE. Also nich aus dieser Gegend hier?

SCHEIBLER. Nein, warum?

STÜVE. Ich finde das Volk hier so originell! So naiv! Ich sage immer zu meinem Chef, die haben ja noch keene Ahnung vom zwanzigsten Jahrhundert, noch nich mal vom achzehnten. s is ja nich zum Blasen, was das für Leute sind.

SCHEIBLER. N–na!

STÜVE. Ich habe mir sagen lassen, daß hier jeder schon als Kind mit'n paar Monaten Bier trinkt und 'n Rettig ißt, Lacht hölzern. ha ... hm ... ha ... ha ... is ja sehr komisch, aber ich bitte Sie, wo kriegen sie da die Intelligenz her ... ha ... hm ... ha ... ha ... nee! nee! Ich sage nur, so was von naiv!

SCHEIBLER. Da haben Sie doch nicht ganz das Richtige gehört.

STÜVE. Aber ich bitte Sie, Herr Ministerialrat, ich meine doch[447] das selbstverständlich nich als Beleidigung, und ich bin doch der erste, der das anerkennt, daß es in Bayern sehr tüchtige Leute gibt und Künstler und Gelehrte, aber ich meine, was hier so in der Gegend als Bauer lebt, nee, die kenn ich aus eigener Anschauung, un ich muß sagen, so was Naives habe ich in meinem Leben nie gesehen ... ha ... hm ... ha ... ha ... nee, die kenn ich nu ganz genau!

SCHEIBLER zuckt die Achseln. Tja!

STÜVE. Ich habe mir sagen lassen, wenn hier eener an Kirchweih nich 'n paar Löcher in Kopp kriegt, fühlt er sich in seiner Standesehre beeinträchtigt ... und ... und ... und wenn eener 'n Schatz hat, Zu Frau von Kleewitz. Pardong! hm ... ha ... ha ... hm ... ha ... ha ... denn muß er über ne Hühnerleiter steigen ... hm ... ha ... ha ...

SCHEIBLER. Sie lassen sich viele Geschichten erzählen.

STÜVE. Das gibt sich im Gespräche, nich wahr? Ich bin nett zu den Leuten, und da schütten sie mir nu ihr Herz aus. Es sind ja Kinder! Und wenn ich 'n bißchen bayer'schen Dialekt spreche, da freuen sie sich wie die Schneehasen.

SCHEIBLER. M ... hm ... so ... so ... Er nimmt ostentativ seine Zeitung und liest wieder. Pause.

STÜVE wendet sich gegen Kleewitz und Frau, lächelt vielsagend und nickt ihnen wohlwollend zu. Na ... Sie machen wohl Ihre Hochzeitsreise ins bayer'sche Gebirge? Kleewitz sieht ihn kühl abweisend an, gibt keine Antwort.

STÜVE trällert einen berliner Gassenhauer. Hochzeitsreisen, das is wundaschön ... ja in dem Zustande fühlt man am besten den Zauber der Natur; jeder fein empfindende Mensch sucht sich da 'ne Idylle aus und will vom Lärm der Welt unberührt bleiben. Nich wah?

KLEEWITZ mit Betonung. Ja – – allerdings!

STÜVE versteht die Andeutung nicht. Sehen se! Ich kann mich absolut in die Situation denken. Ich kenne das zwar nich aus Erfahrung, m ... ha ... ha ... hm ... wenigstens nich aus legitimer Erfahrung ... hm ... ha ... ha ... ha ..., aber so viel Dichter is ja jeder gebildete Mensch, um sich in seiner Phantasie 'ne Vorstellung von der Sache zu machen. Er zwinkert vertraulich mit den Augen. Na, wo fahren Sie nu hin? Wo bauen Sie Ihr erstes Nest?[448]

KLEEWITZ. Ach bitte, ich bin nicht gesprächig.

STÜVE. Aber erlauben Sie mir! Das war ja nur 'n Scherz! Es fällt mir doch gar nich ein, in Gegenwart einer Dame Verbeugt sich gegen Frau von Kleewitz. unzart zu sein. So viel Kavalier is man doch, Gott sei Dank! Der Zug hält. Man hört die Stimme des Schaffners. Oba ... ding ... harting! Oba ... ding ... harting!

SCHEIBLER. Was ... schon wieder?

STÜVE. Nu ja ... Bayern ...

SCHEIBLER zu Kleewitz. Verzeihen Sie ... Geht ans Fenster; er spricht hinaus. Ja ... Kondukteur! Halten wir denn an jeder Station? Der Schaffner erscheint am Fenster.

SCHAFFNER. Dös is grad a bissel.

SCHEIBLER. Mir ist es lang genug! Ich muß schon sagen, daß ich das unerträglich finde.

SCHAFFNER. Herr Ministerialrat! Da steigt do allawei oana ei!

SCHEIBLER. Wie?

SCHAFFNER. Er kimmt scho! Ab.


Quelle:
Ludwig Thoma: Gesammelte Werke in sechs Bänden. Band 2, München 1968, S. 441-449.
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