Sechzehntes Capitel.

[188] Das Verderben drohte nun in allernächster Zeit. Franz konnte den Baron von Gortz unmöglich abhalten, seine schwarzen Pläne auszuführen.

Es war jetzt um elf Uhr Nachts. Ohne Furcht überrascht zu werden, nahm Franz seine Arbeit wieder auf. Die Mauersteine der Wand lösten sich ziemlich leicht, deren Dicke war aber so bedeutend, daß eine halbe Stunde verlief, ehe die Oeffnung groß genug war, ihn hindurchschlüpfen zu lassen.

Während Franz den Fuß in das Innere der allen Winden offenen Kapelle setzte, fühlte er sich durch die frische Luft wie neugeboren. Durch die Risse des Kreuzgewölbes und die klaffenden Fenster zeigte der Himmel leichte, vor dem Nachtwinde dahinsegelnde Wolken. Da und dort blitzten einige Sterne, die vor dem hellen Scheine des über den Horizont aufsteigenden Mondes allmählich erblaßten.

Jetzt handelte es sich darum, die Thür zu entdecken, die sich in der Rückwand der Kapelle befinden mußte und durch die der Baron von Gortz und Orfanik verschwunden waren. Nach schräger Ueberschreitung des Schiffes des kleinen Gotteshauses ging Franz nach der Chorhaube zu.

Bis nach dieser sehr dunkeln Stelle drang kein Strahl des Mondes ein, und der Fuß des jungen Grafen stieß da wiederholt an die zersprungenen Grabplatten und an die Mauerbruchstücke, die aus der Dachwölbung herabgestürzt waren.

Im äußersten Hintergrunde der Chorhaube endlich, hinter der Rückwand des Altars, fühlte Franz in einer finstern Mauernische eine morsche Thür dem Drucke seiner Hand nachgeben.

Diese Thür führte nach einer Gallerie, die die Umfassungsmauer kreuzen mußte, wenn sie sich weiterhin fortsetzte.

Hier waren der Baron von Gortz und Orfanik hereingekommen und wieder hinausgegangen.

In die Gallerie gelangt, sah sich Franz von neuem in völliger Dunkelheit. Nach vielen Umwegen, die weder auf- noch abwärts führten, wußte er bestimmt, daß er sich noch in der Bodenhöhe der niederen, unterirdischen Gänge befand.[188]

Eine halbe Stunde nachher schien die Dunkelheit etwas abzunehmen; durch einige Seitenöffnungen der Gallerie drang unbestimmtes Dämmerlicht herein.

Franz kam jetzt schneller vorwärts und gelangte schließlich nach einer unter der Bastion am linken Ende der Zwingmauer angelegten Kasematte.

Im dicken Mauerwerk dieses Raumes waren schmale Schießscharten ausgespart, durch die die Strahlen des Mondes hereindrangen.

An der entgegengesetzten Seite befand sich eine offne Thür.

Die erste Sorge des jungen Grafen ging dahin, sich an eine jener Schießscharten zu begeben, um wenige Secunden den erfrischenden Nachtwind einzuathmen.

Als er sich eben wieder zurückziehen wollte, glaubte er aber zwei oder drei Schattengestalten wahrzunehmen, die sich am Ende des bis zum Saume der Tannenwaldung erleuchteten Plateaus des Orgall hinbewegten.

Franz blickte scharf hinaus.

Wirklich liefen schon auf dem Plateau, etwas vor der Baumgrenze, einige Männer umher... gewiß die Hilfsmannschaften aus Karlsburg, die Rotzko mitgebracht hatte. Diese mochten unschlüssig sein, ob sie, in der Hoffnung, die Insassen des Schlosses zu überrumpeln, gleich in der Nacht vorgehen oder den anbrechenden Tag abwarten sollten.

Franz mußte sich den schlimmsten Zwang auferlegen, nicht nach Rotzko zu rufen, der ihn gewiß gehört und seine Stimme erkannt hätte. Ein solcher Schrei hätte aber bis zum Wartthurm dringen können, und ehe dann die Polizei die Mauer erstiegen, würde Rudolph von Gortz Zeit genug haben, seinen verderbenbringenden Apparat in Thätigkeit zu setzen und selbst durch den Tunnel zu entfliehen.

Franz gelang es, sich zu beherrschen und von der Schießscharte zurückzuziehen. Dann durchmaß er die Kasematte, schritt durch die Thür und folgte der von hier aus weiterführenden Gallerie.

Fünfhundert Schritte von deren Eingang stieß er auf eine Treppe, die im Innern einer starken Mauer verlief.

Nun mußte er wohl glauben, endlich an dem in der Mitte des Schloßbaues aufragenden Wartthurme zu sein.

Diese Treppe konnte aber unmöglich den Hauptaufgang nach den verschiedenen Stockwerken bilden. Sie bestand nur aus einer Reihe kreisförmiger Stufen, die sich wie die einzelnen Gänge einer Schraube in engem finstern Rundschachte emporwanden.[189]

Franz glitt ohne Geräusch hinan und lauschte. Noch vernahm er keinen Laut, und nach weiteren zwanzig Stufen stand er auf einem größeren Treppenabsatze.

Von hier aus führte eine Thür nach der Terrasse, die das erste Stockwerk des Thurmes umgab.

Franz schlüpfte längs dieser Terrasse hin, immer bemüht, sich im Schatten ihrer Brustwehr zu halten, und sah von hier nach dem Plateau des Orgall hinaus.

Aus dem Tannenwalde kamen zwar noch mehr Leute hervor, nichts wies aber darauf hin, daß sie sich der Burg noch weiter nähern wollten.

Entschlossen, den Baron von Gortz aufzusuchen, ehe dieser durch den Tunnel entfliehen konnte, ging Franz um das ganze Stockwerk herum und traf zuletzt auf eine andere Thür, hinter der die Wendeltreppe weiter hinaufführte.

Er setzte den Fuß auf die erste Stufe, während sich seine Hände gegen die Wände stemmten, und begann hinaufzusteigen.

Immer dieselbe Todtenstille.

Die Räumlichkeiten des ersten Stocks zeigten sich unbewohnt.

Franz beeilte sich die Treppenabsätze zu erreichen, die den Zugang zu den oberen Stockwerken vermittelten.

Als er den dritten Absatz erreicht, fand sein Fuß keine Stufe weiter. Hier endigte die Treppe vor dem obersten Raume oder Saale des Wartthurmes, über dem sich die zinnengekrönte, früher mit der Hausflagge der Barone von Gortz geschmückte Plattform ausdehnte.

Die Wand zur Linken des Absatzes war von einer jetzt geschlossenen Thür durchbrochen.

Durch das Schlüsselloch, in dem der Schlüssel von außen stak, schimmerte ein heller Lichtstrahl.

Franz horchte, konnte aber aus dem Innern des dahinterliegenden Gemachs keinen Laut wahrnehmen.

Als er durch das Schlüsselloch lugte, vermochte er nur die linke Seite eines sehr hell erleuchteten Raumes zu übersehen, dessen rechte Seite mehr im Dunkel lag.

Nachdem er den Schlüssel geräuschlos umgedreht, drückte Franz auf den Griff der Thür, die sich nun vor ihm aufthat.[190]

Ein geräumiger Saal nahm dieses ganze obere Stockwerk des Wartthurmes ein. Auf seine kreisförmigen Mauern stützte sich ein Kastengewölbe, dessen Rippen, in der Mitte zusammenlaufend, einen herabhängenden schweren Schlußstein bildeten. Einige altväterische Möbel, Sessel, Schänktische, Lehnstühle, niedrige Schemel u. dgl. verriethen in ihrer Anordnung einen seinen Geschmack. An den Fenstern hingen schwere Gardinen, die kein Licht von innen durchdringen ließen, und auf dem glatten Fußboden lag ein langhaariger Wollenteppich ausgebreitet, der den Schall der Schritte dämpfte.

Die Ausstattung dieses Saales erschien wenigstens bizarr, und als Franz eintrat, wurde er überrascht durch den Gegensatz des Eindruckes, den jener in heller Beleuchtung und in der Dunkelheit hervorbrachte.

Rechts von der Thür verschwand der Hintergrund des großen Raumes in vollständiger Finsterniß.

Links davon lag ein mit schwarzem Stoff bedeckter, erhöhter Auftritt, den ein glänzendes Licht überfluthete. Letzteres entstrahlte einem vor der Estrade aufgestellten, aber nicht sichtbaren Apparate mit mächtigen Reflectoren oder Brennspiegeln.

Etwa zehn Fuß vor dem Auftritte und von diesem durch eine Art Schirm in Stützhöhe der Arme getrennt, stand ein altmodischer Armstuhl mit sehr hoher Rückenlehne, der durch jenen Schirm in angenehmem Halbdunkel gehalten wurde.

Neben dem Armstuhle trug ein bis tief herab bedeckter Tisch einen viereckigen Kasten.

Dieser zehn bis zwölf Zoll lange und etwa fünf bis sechs Zoll breite Kasten, dessen mit Steinschmuck eingelegter Deckel offen stand, enthielt einen Metallcylinder.

Gleich beim Betreten des Saales bemerkte Franz, daß der Lehnstuhl besetzt war.

Dieser war in der That von einem sich regungslos verhaltenden Manne eingenommen, der den Kopf gegen die Lehne des Armstuhls zurückgelegt und die Augen geschlossen hatte, während er den rechten Arm ausgestreckt hielt und seine Hand dem vorderen Theile des reich verzierten Kastens auflag.

Es war Rudolph von Gortz.

Man hätte vermuthen können, daß der Baron diese letzte Nacht im obersten Stockwerke des Wartthurmes verträumen wollte, eh' er von dem der Zerstörung geweihten Sitze seiner Ahnen für immer schied.[191]

Doch nein! Das konnte nach den von Franz belauschten Aeußerungen, die jener gegen Orfanik gethan hatte, nicht wohl der Fall sein.

Der Baron von Gortz befand sich allein in dem geräumigen Zimmer und sein Gefährte mochte, gemäß den erhaltenen Anweisungen, jetzt schon durch den Tunnel entwichen sein.

Und la Stilla?... Rudolph von Gortz hatte ja bestimmt gesagt, daß er sie in seinem Karpathenschlosse, ehe dieses der vorbereiteten Explosion zum Opfer fiel, noch einmal hören wolle... Nur aus diesem Grunde hatte er sich jedenfalls hierher begeben, wohin auch sie jeden Abend kommen mochte, um den grausamen Sonderling durch ihren Gesang zu berauschen.

Doch wo war la Stilla?

Franz sah sie nicht und hörte sie nicht...

Das kümmerte ihn indeß augenblicklich, wo Rudolph von Gortz dem jungen Grafen auf Gnade oder Ungnade verfallen war, nicht weiter. Franz würde ihn schon zum Sprechen zu zwingen wissen. In seiner hochgradigen Aufregung trieb es Franz, sich auf den Mann zu werfen, den er eben so bitter haßte, wie er von ihm wieder gehaßt wurde, auf ihn, der ihm seine Stilla... die noch lebende, aber geistesgestörte... durch jenen zum Wahnsinn getriebene Stilla geraubt hatte... um ihn niederzustechen.

Franz schlich sich hinter den Lehnstuhl; er hatte nur noch einen Schritt zu thun, um den Baron zu packen, und mit blutüberfüllten Augen, seiner Sinne kaum mächtig, erhob er schon die Hand...

Da erschien la Stilla.

Franz ließ das Dolchmesser auf den Teppich fallen.

La Stilla stand auf der Estrade in vollem Lichte, mit aufgelöstem Haar und vorgestreckten Armen, so wunderbar schön in dem weißen Gewande der Angelica aus dem »Orlando«, ganz so, wie sie sich auf der Bastion der Burg gezeigt hatte. Ihre auf den jungen Grafen gerichteten Blicke bohrten sich diesem tief in die Seele ein...

Unmöglich konnte Franz von ihr unbemerkt bleiben, und doch machte la Stilla keine Bewegung, um ihn anzurufen... sie öffnete nicht einmal die Lippen, ihm ein Wort zu sagen... Ach, sie war wahnsinnig!

Franz wollte schon nach der Estrade stürmen, sie in die Arme nehmen, von hier wegreißen...

Da begann la Stilla zu singen. Ohne den Lehnstuhl zu verlassen, hatte sich der Baron von Gortz nach ihr vorgebeugt. Auf dem Gipfel der Verzückung saugte der[192] Kunstfreund diese Töne wie einen Wohlgeruch ein, trank er sie wie einen Göttertrank. Ganz so, wie er sich in den italienischen Theatern gezeigt, erschien er auch inmitten dieses Saales in vollständigster Vereinsamung, auf der Höhe des altersgrauen Wartthurmes, der weithin das Bergland des transsylvanischen Gebietes beherrschte.

Ja, la Stilla sang!... Sie sang für ihn, nur allein für ihn!... Es erschien wie ein Hauch, der ihr über die Lippen wehte, ohne daß sie diese dabei öffnete... Und doch, hatte sie auch die Vernunft verloren, die Künstlerseele war in ihr unberührt geblieben!


Eine furchtbare Explosion. (S. 196.)
Eine furchtbare Explosion. (S. 196.)

Auch Franz berauschte sich am Zauber dieser Stimme, die er seit fünf langen Jahren nicht wieder gehört hatte... Er versenkte sich in eine glühende Betrach[193] tung dieser Frau, die er ja nie wiedersehen zu sollen glaubte und die jetzt vor ihm stand, lebend, als wäre sie durch ein Wunder vor seinen Augen wieder auferstanden!

Was la Stilla sang, schien wie besonders ausgewählt, in Franzens Herz die Saiten der Erinnerung am lebhaftesten anzuschlagen. O, er erkannte ja sogleich das ergreifende Finale aus der tragischen Scene in »Orlando«, jenes Finale, in dem die Seele der Künstlerin gebrochen war bei dem letzten Verse


Innamorata, mio cuore tremante,

Voglio morire...


Franz folgte Ton für Ton den ihm unvergeßlichen Worten... Er sagte sich, daß diese jetzt nicht unterbrochen werden würden, wie das damals im San Carlo-Theater geschah!... Nein, diesmal sollte der Schlußvers auf den Lippen la Stilla's nicht ersterben, wie er bei ihrer Abschiedsvorstellung erstorben war...

Franz athmete kaum noch leise... Sein ganzes Leben hing an diesem Gesange... Noch wenige Tacte und die Töne mußten in unvergleichlicher Reinheit ausklingen...

Da begann die Stimme schwächer zu werden. Es erschien, als zögerte la Stilla, als sie mit dem Ausdrucke stechenden Schmerzes die Worte wiederholte:


Voglio morire...


Sollte la Stilla jetzt auch auf dieser Estrade niedersinken, wie sie damals auf der Bühne zusammengebrochen war?...

Nein, sie fiel zwar nicht, doch der Gesang verstummte mit demselben Tacte, mit derselben Note, wie im San Carlo... Sie stößt einen Schrei aus... das ist der gleiche Aufschrei, den Franz an jenem Abend vernommen hatte...

Und doch steht la Stilla immer noch da, regungslos, mit dem himmlischen Blicke... dem Blicke, der in dem jungen Grafen alle zärtlichen Regungen seiner Seele aufwallen macht...

Franz stürmt auf sie zu... Er will sie aus diesem Saale, aus diesem Schlosse tragen...

In diesem Augenblicke, wo er die ganze Welt vergessen hat, wo er keiner Gefahr mehr denkt, die ihn und die Geliebte vernichten könnte, sieht er sich dem Baron, der eben aufgesprungen ist, Aug' in Auge gegenüber.[194]

»Franz von Telek!... ruft Rudolph von Gortz. Franz von Telek, dem es gelang auszubrechen...«

Doch ohne ihn einer Antwort zu würdigen, stürzt Franz nach der Estrade.

»Stilla... meine geliebte Stilla, rief er wiederholt... Dich sind' ich hier wieder... und lebend... lebend wieder!

– La Stilla... lebend... gewiß!« fügte der Baron von Gortz hinzu.

Diesen in ironischem Tone gesprochenen Worten folgte ein Gelächter, aus dem man herausfühlte, wie die Wuth in dem Manne kochte.

»Lebend!... wiederholte Rudolph von Gortz. Nun wohlan, Franz von Telek mag versuchen, sie mir zu entreißen!«

Franz hat die Arme nach Stilla ausgestreckt, deren Augen unbeweglich auf ihm haften...

Da bückt sich Rudolph von Gortz nieder, hebt das Messer auf, das Franzens Hand entfallen ist und dringt damit auf die nicht zurückweichende Gestalt ein...

Franz stürzt sich auf ihn, um den tödtlichen Stoß, der der unglücklichen Wahnsinnigen droht, abzulenken.

Es ist zu spät... das Messer zuckt nach ihrem Herzen...

Da hört man das Zerbersten einer großen Scheibe, und mit dem Niederfallen von tausend Glasscherben verschwindet la Stilla...

Franz steht an den Boden gewurzelt... er begreift nicht, was hier vorgeht... Ist auch er jetzt des Verstandes beraubt?...

Da ruft Rudolph von Gortz höhnend:

»La Stilla entgeht Franz von Telek noch einmal!... Ihre Stimme aber, ihre Stimme bleibt mir zurück!... Ihre Stimme gehört mir... mir allein... wird niemals einem Anderen gehören!«

In dem Augenblicke, wo Franz sich auf den Baron von Gortz stürzen will verlassen ihn die Kräfte und er bricht bewußtlos am Fuße der Estrade zusammen

Rudolph von Gortz bekümmert sich gar nicht um den jungen Grafen. Er erfaßt das auf dem Tische stehende Kästchen, stürmt aus dem Saale und eilt die Treppe nach dem ersten Thurmstockwerk hinunter; auf der Terrasse angelangt, läuft er schnell um diese und bis zur anderen Thür, als ihn plötzlich ein scharfer Knall erschreckt.

Am Rande des Wallgrabens stehend, hat Rotzko auf den Baron von Gortz Feuer gegeben.[195]

Der Baron selbst wurde nicht verletzt; Rotzko's Kugel zertrümmerte aber das Kästchen, das jener in den Armen trug.

Er stieß einen markerschütternden Schrei aus.

»Ihre Stimme!... Ihre Stimme!... jammerte er. Ihre Seele... die Seele la Stilla's... sie ist vernichtet... zerstört... zerschmettert!...«

Mit emporgesträubtem Haar und krampfhaft geballten Händen sah man ihn längs der Terrasse hinstürmen, immer mit dem Schmerzensrufe:

»Ihre Stimme!... Ihre Stimme!... Sie haben mir ihre Stimme geraubt!... Fluch und Verdammniß über sie!«

Dann verschwand er durch die Thür, als Rotzko und Nic eben die Burgmauer, ohne die Polizeisoldaten abzuwarten, erklettern wollten.

Plötzlich erzitterte der ganze Bergstock des Plesa von einer furchtbaren Explosion. Flammengarben schossen bis zu den Wolken empor, und eine Steinlawine donnerte auf die Straße über den Vulcan hernieder.

Von den Bastionen, der Verbindungsmauer, dem Wartthurm und der Kapelle des Karpathenschlosses war nichts mehr übrig, als ein Haufen rauchender Trümmer auf der Hochfläche des Orgall.

Quelle:
Jules Verne: Das Karpathenschloß. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band LXI, Wien, Pest, Leipzig 1894, S. 188-196.
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