Sechstes Capitel.
Schwere Beunruhigung.

[292] So lange die Barés noch Barés sein werden, wird das Auftreten jener riesigen Irrlichter auf dem Gipfel des Duido in deren Lande auch als ein übles Anzeichen, als ein Vorläufer von Unglücksfällen betrachtet werden.

Und so lange die Mariquitarer Mariquitarer bleiben, wird bei ihnen dieselbe Naturerscheinung als Hinweis auf glückliche Ereignisse gelten.

Diese beiden Indianerstämme deuten sich also das Verhalten ihres prophetischen Berges in grade entgegengesetzter Weise. Ob nun der eine oder der andre Recht hat, jedenfalls ist die Nachbarschaft des Duido für das Dorf la Esmeralda nicht von Vortheil gewesen.

Kaum fände man wohl eine lieblichere Lage in den an den Orinoco grenzenden Savannen, kaum zur Viehzucht geeignetere Weidegründe oder ein besseres Klima, dem jedes Uebermaß tropischer Luftwärme fremd ist. Und doch[292] erscheint la Esmeralda in einem Zustande trauriger Verlassenheit und beklagenswerthen Verfalls. Von dem alten, durch spanische Ansiedler gegründeten Dorfe ist nichts mehr übrig, als eine kleine Kirche und fünf bis sechs Strohhütten, die aber auch nur zur Zeit der Jagd und des Fischfangs bewohnt sind.

Als die »Gallinetta« und die »Moriche« hier eintrafen, fanden sie im Hafen auch nicht ein einziges Fahrzeug vor.

Wer hat denn aber die Indianer von hier vertrieben?... Die schrecklichen Muskitos sind es, die den Ort unbewohnbar machen, die Myriaden von Insecten, deren verwünschte Rasse alle Flammen des Duido nicht zu vernichten vermochten.

Die Falcas wurden von ihnen auch dermaßen belästigt, die Muskitonetze erwiesen sich so unzureichend und Passagiere und Mannschaften hatten so arg von Insectenbissen zu leiden – selbst der Neffe des Sergeanten Martial, den sein Onkel diesmal nicht genügend zu schützen im Stande war – daß Parchal und Valdez schon vor Tagesanbruch mit Hilfe der Palancas abfuhren, ohne erst die Morgenbrise abzuwarten.

Gegen sechs Uhr sprang der Morgenwind auf, und zwei Stunden später kamen die Piroguen an der Mündung des Iguapo, eines der Zuflüsse des rechten Ufers, vorüber.

Jacques Helloch dachte ebensowenig daran, den Iguapo zu untersuchen, wie er den Cunucunuma oder den Cassiquiare beachtet hatte, und Germain Paterne erwähnte dieser Pflichtvergessenheit mit keinem Worte, nicht einmal in der Form einer freundschaftlichen Neckerei.

Der Sergeant Martial wurde dagegen, und Jacques Helloch nicht minder, durch eine andre Wahrnehmung beunruhigt.

So kräftig, ausdauernd und energisch Jeanne von Kermor auch war, die bisher allen Anstrengungen getrotzt hatte, war doch zu befürchten, daß sie den übeln Einwirkungen des Klimas und des Landes hier noch ihren Tribut werde zollen müssen. In den mehr sumpfigen Gegenden herrschen endemische Fieber, denen man nur selten entgeht. Dank ihrer widerstandsfähigen Constitution hatten Jacques Helloch, Germain Paterne und der Sergeant Martial noch nichts von diesen Einflüssen gespürt, und schon in Folge langer Gewöhnung waren die Mannschaften dagegen gefeit. Das junge Mädchen litt dagegen seit einigen Tagen an allgemeinem Unwohlsein, dessen ernste Bedeutung niemand verkennen konnte.[293]

Germain Paterne durchschaute bald, daß Jeanne von Kermor von einem Sumpffieber bedroht war. Ihre Kräfte nahmen ab, ihr Appetit schwand gänzlich, und von diesem Tage ab war sie durch unüberwindliche Schlaffheit genöthigt, sich stundenlang unter dem Deckhause niederzulegen. Sie zwang sich jedoch nach Möglichkeit, dem zu widerstehen, weil sie der Gedanke bedrückte, ihren Reisegenossen noch weitere Unruhe zu machen.

Noch blieb ja die Hoffnung, daß dieses Unwohlsein ein vorübergehendes sein werde; vielleicht irrte sich Germain Paterne überhaupt in seiner Diagnose, und außerdem mußte ja, bei Jeannes geistiger und körperlicher Zähigkeit, die Natur ihr bester Arzt sein, der noch durch das wirksamste Hilfsmittel – durch ihre Jugend – unterstützt wurde.

Immerhin setzten die Passagiere die Fahrt auf dem obern Theile des Stromes nur mit zunehmender Aengstlichkeit fort.

An diesem Tage legten die Piroguen für die Nacht nahe der Mündung des Gabirima, eines linksufrigen Nebenflusses, an. Von den Barés-Indianern, die Chaffanjon erwähnt, fand man hier keine Spur. Das war nicht zu bedauern, da die zwei Hütten von Gabirima, zur Zeit als der französische Reisende hier weilte, nur einer Familie von Räubern und Mördern Obdach gewährten. Ein Mitglied derselben war der vormalige Capitan von la Esmeralda gewesen. Ob jene nun Verbrecher geblieben oder ehrbare Leute geworden waren, das ließ sich nicht entscheiden, jedenfalls aber waren sie von hier fortgezogen, so daß irgendwelche Auskunft über die Bande des Alfaniz nicht zu erlangen war.

Mit Fleisch von Hirschen, Bisam- und Wasserschweinen, die die Jäger noch am Abend erlegt hatten, frisch versehen, stießen die Falcas schon am nächsten Tage vom Ufer wieder ab. Die Witterung war recht schlecht. Wiederholt stürzten gewaltige Regengüsse herab. Jeanne von Kermor litt nicht wenig von dieser Unbill der Witterung. Ihr Zustand besserte sich nicht. Das Fieber blieb bestehen und wurde sogar trotz aller angewendeten Mittel langsam schlimmer.

Die vielen Windungen des Stromes, der von Rissen durchsetzt und in der Breite auf zweihundert Meter eingeengt war, gestatteten es an diesem Tage nicht, über die Insel Yano, die letzte, der die Piroguen flußaufwärts begegnen sollten, hinauszukommen.

Am nächsten Tage, am 21. October, bot ein Raudal, das zwischen hohen, nahe bei einander liegenden Ufern herabbrauste, noch einige Schwierigkeiten[294] und gegen Abend ankerten die »Moriche« und die »Gallinetta«, die tagsüber bessern Wind gehabt hatten, vor dem Rio Padamo.

Das Fieber, das an dem jungen Mädchen nagte, war noch immer nicht gewichen. Jeanne fühlte sich mehr und mehr abgeschlagen, und ihre Schwäche gestattete ihr nicht einmal mehr, das Deckhaus zu verlassen.

Hierdurch geängstigt, machte sich der alte Soldat die schlimmsten Vorwürfe, dieser Reise zugestimmt zu haben. Alles das war seine Schuld!... Was war aber zu thun?... Wie ließen sich die Fieberanfälle bannen und ihre Wiederkehr verhüten? Selbst angenommen, daß die Reiseapotheke der »Moriche« ein wirksames Mittel enthielt, war es unter den jetzigen Umständen nicht rathsamer, umzukehren?... Binnen wenigen Tagen mußten die Piroguen mit Hilfe der Strömung ja San-Fernando wieder erreichen können.

Jeanne von Kermor hatte den Sergeanten Martial und Jacques Helloch über diese Frage reden hören, und sagte darauf traurig und mit kaum vernehmbarer Stimme:

»Nein! Nein! Kehren wir nicht nach San-Fernando zurück! Ich will bis zur Mission gehen... will gehen, bis ich meinen Vater wieder gefunden habe! Nach Santa-Juana... Santa-Juana!«

Nach dieser Anstrengung sank sie fast bewußtlos zurück.

Jacques Helloch wußte nicht, wofür er sich entscheiden sollte. Gab er den Bitten des Sergeanten Martial nach, so lief er Gefahr, bei dem jungen Mädchen eine verderbliche Krisis heraufzubeschwören, wenn diese bemerkte, daß die Piroguen wieder den Strom hinabschwammen. Alles in Allem schien es gerathener, die Reise fortzusetzen und wowöglich Santa-Juana zu erreichen, wo weitere Hilfe gewiß ebenso sicher zu finden war, wie in San-Fernando.

Dann wandte sich Jacques Helloch noch an Germain Paterne.

»Du vermagst also nichts zu thun? rief er mit verzweifelter Stimme. Du kennst keine Arznei, die dieses Fieber, an dem sie zu Grunde gehen muß, zu beseitigen vermag?... Siehst Du nicht, daß das arme Kind von Tag zu Tag mehr verfällt?«

Germain Paterne wußte nicht, was er antworten oder was er außer dem, das er schon versucht hatte, noch thun sollte. Das schwefelsaure Chinin, wovon er reichlichen Vorrath besaß, hatte trotz Anwendung in großen Dosen das Fieber nicht zu unterdrücken vermocht.[295]

Und als der Sergeant Martial und Jacques Helloch ihn mit ihren Fragen bestürmten, kam er in arge Verlegenheit.

»Das schwefelsaure Chinin bleibt auf sie ohne Wirkung – das war Alles, was er zu sagen im Stande war. Vielleicht müßte man zu gewissen Kräutern oder Baumrinden greifen, die sich hier in der Gegend finden müssen. Doch wer soll sie uns zeigen und wie könnten wir sie herbeischaffen?«

Valdez und Parchal, die hierüber gefragt wurden, bestätigten die Aussagen Germain Paterne's. In San-Fernando benutzte man allgemein gewisse fieberwidrige Erzeugnisse des Landes... wirklich specifische Mittel gegen die von sumpfigen Ausdünstungen hervorgerufenen Fieber, von denen Fremde und Einheimische in der trocknen Jahreszeit so viel zu leiden haben.

»Am meisten, versicherte Valdez, bedient man sich der Rinde der Cinchora und vor Allem der des Coloradito.

– Würden Sie diese Pflanzen erkennen?

– Nein, antwortete Valdez. Wir sind nur Schiffsleute und immer auf dem Strome. Da müßte man sich schon an die Ilaneros wenden, von denen an den Ufern leider keiner zu sehen ist.«

Germain Paterne war es recht wohl bekannt, daß die Wirkung des Coloradito bei Sumpffiebern fast souverän ist, und es unterlag keinem Zweifel, daß auch hier das Fieber weichen würde, wenn die Kranke mehrere Abkochungen dieser Rinde nehmen könnte. Leider war auch er, ein Botaniker, nicht im Stande, die Pflanze auf den Ufersavannen zu suchen.

Auf die bestimmte Willensäußerung Jeanne von Kermor's hin hatten ihre Gefährten indeß beschlossen, die Reise ohne Verzug fortzusetzen.

Das werthvolle Heilmittel konnte man sich in Santa-Juana jedenfalls verschaffen. Doch wie viel Zeit würden die beiden Piroguen brauchen, die zweihundert Kilometer, die es noch bis zur Mission war, zurückzulegen?

Am folgenden Tage wurde die Fahrt also mit dem Morgengrauen fortgesetzt. Heute drohte es mit Gewittern und man hörte zuweilen auch fernen Donner. Dabei herrschte aber ein günstiger Wind, den sich Valdez und Parchal nicht entgehen lassen wollten. Die braven Männer nahmen an dem Schmerze ihrer Passagiere aufrichtigen Antheil. Sie liebten ja den jungen Mann und waren untröstlich, ihn von Tag zu Tag schwächer werden zu sehen. Der Einzige, der sich ganz gleichgiltig erwies, war der Spanier Jorres. Er schien gar nicht darauf zu achten, was an Bord vorging.


Das Auftreten jener riesigen Irrlichter... (S. 292.)
Das Auftreten jener riesigen Irrlichter... (S. 292.)


[296] Seine Blicke schweiften nur über die Ilanos auf der rechten Seite des Ufers. In der Befürchtung, Verdacht zu erwecken, hielt er sich dann meist ganz vorn auf der »Gallinetta« auf, während seine Kameraden sich um den Mast herum ausgestreckt hatten. Ein- oder zweimal machte Valdez darüber eine Bemerkung, und ohne Zweifel hätte auch Jacques Helloch das Benehmen des Spaniers verdächtig gefunden, wenn er Muße gefunden hätte, diesen zu beobachten. Seine Gedanken waren aber ganz wo anders, und während die Falcas Seite an Seite dahinglitten, verweilte er lange Stunden auf dem Fahrzeuge am Eingang des Deckhauses und behielt[297] das junge Mädchen im Auge, das zu lächeln sachte, um ihm für seine Aufmerksamkeit zu danken.

Und heute sagte sie zu ihm:

»Herr Jacques, ich möchte Sie wohl um ein Versprechen bitten.

– Sprechen Sie... sprechen Sie, Fräulein Jeanne. Ich werde das Versprechen halten, welches es auch sei.

– Herr Helloch... vielleicht werd' ich doch nicht stark genug sein, unsre Nachsuchungen fortzusetzen. Vielleicht muß ich, in der Mission angelangt, in Santa-Juana längere Zeit zurückbleiben. Würden Sie nun, wenn wir erfahren, was aus meinem Vater geworden ist... ja... würden Sie...

– Versuchen, ihn aufzufinden? – Gewiß, Jeanne... meine liebe Jeanne. Ja, ich werde hinausziehen, werde den Spuren des Oberst von Kermor folgen, ihn sicherlich finden und ihn seiner Tochter zuführen.

– Ich danke Ihnen, Herr Helloch, danke Ihnen im voraus von ganzem Herzen!« antwortete die Kranke, deren Kopf, den sie für einen Augenblick erhoben hatte, auf das Lager zurücksank.

Durch eine Mündungsstelle, die weit breiter als der Fluß selbst ist, ergießt der tiefe Padamo eine große Masse klaren Wassers in den Orinoco. Es ist einer der Nebenflüsse, der nicht ohne Grund mit dem Guaviare und dem Atabapo in Wettbewerb treten könnte.

Weiter aufwärts herrschte eine ziemlich schnelle Strömung zwischen steil abfallenden Ufern, über denen der Saum dichter Waldmassen sichtbar war. Die Piroguen fuhren manchmal unter Segel, manchmal wurden sie durch Pagaien fortbewegt. Vom Ocamo an nach aufwärts schrumpfte die Strombreite nun auf fünfzig Meter zusammen.

Der Tag verlief für die Kranke recht schlecht. In Folge eines sehr starken Fieberanfalls nahm ihre Schwäche noch weiter zu. Jetzt nahte offenbar der tödliche Ausgang, wenn es Germain Paterne nicht gelang, das einzige Arzneimittel zu beschaffen, das hier noch eine Wirkung versprach.

Wie könnten wir die schmerzliche Unruhe schildern, die unter den Passagieren der Piroguen herrschte! Des Sergeanten Martial hatte sich eine solche Verzweiflung bemächtigt, daß man für seinen Verstand fürchten konnte. Die Leute von der »Gallinetta« wichen gar nicht mehr von seiner Seite, weil sie besorgten, daß er sich in einem plötzlichen Anfalle geistiger Gestörtheit in den Fluß stürzen könnte.[298]

Jacques Helloch blieb bei Jeanne, milderte den brennenden Durst, der sie verzehrte, mit etwas frischem Wasser und lauschte, beängstigt durch ihr leises Seufzen, auf jeden Laut von ihren Lippen. Sollte er wirklich die nicht retten können, der er so innig in reinster Liebe zugethan war und für die er sein Leben gern hundertmal in die Schanze geschlagen hätte?...

Da kam ihm auch der Gedanke, daß er dem Wunsche des jungen Mädchens hätte widerstehen und Anordnungen zur Rückkehr nach San-Fernando geben sollen. Es erschien ja fast widersinnig, unter den vorliegenden Verhältnissen bis zu den Quellen des Orinoco hinaufgehen zu wollen, und mit Erreichung derselben war man ja noch nicht einmal in Santa-Juana. Setzte kein Rio die Mission mit dem Flusse in Verbindung, so mußte man noch einen Weg über Land einschlagen und bei drückender Hitze durch unbegrenzte Wälder wandern.

Als Jeanne von Kermor aber aus ihrer Betäubung erwachte, als das Fieber sie nur einigermaßen verlassen hatte, da fragte sie auch schon mit unruhiger Stimme:

»Herr Jacques, wir fahren doch immer noch auf dem richtigen Wege weiter?

– Ja, Jeanne, ja! antwortete er.

– Ich denke ohne Unterlaß an meinen armen Vater!... Ich habe auch geträumt, daß wir ihn gefunden hätten... daß er bei seiner Tochter wäre... und er dankte Ihnen, dankte für Alles, was Sie für mich... und für ihn... gethan hätten.«

Jacques Helloch wandte den Kopf ab, um seine Thränen zu verbergen. Ja, er weinte, dieser thatkräftige Mann weinte, weil er sich ohnmächtig fühlte gegenüber diesem sich immer verschlimmernden Leiden... gegenüber dem Tode dessen kalte Hand sich schon nach dem jungen Mädchen ausstreckte.

Am Abend hielten die Piroguen bei Port Mapaya an, von wo sie früh am nächsten Morgen wieder abfuhren und sich bald der Segel, bald der Pagaien bedienten. Da das Wasser sehr niedrig war, liefen die Falcas wiederholt Gefahr, auf dem sandigen Grunde des Flusses aufzufahren.

Im Laufe dieses recht anstrengenden Tages kamen die beiden Piroguen an der Stelle vorüber, wo die Cerros Moras das sonst flache rechte Ufer mit ihren letzten Ausläufern unterbrechen.

Am Nachmittag drohte ein neuer, ungemein heftiger Anfall das Leben der Kranken zu beendigen. Man glaubte ihr letztes Stündlein sei gekommen, der[299] Sergeant Martial geberdete sich so verzweifelt, daß Germain Paterne, um Jeanne dessen Weinen und Schluchzen nicht hören zu lassen, ihn nach der »Moriche« hinüberbringen ließ, die kaum fünfzig Schritte weit hinter der ersten Pirogue folgte. Das schwefelsaure Chinin erwies sich völlig unwirksam.

»Germain... Germain, sagte da Jacques Helloch, der seinen Genossen nach dem Vordertheile der »Gallinetta« geführt hatte, Jeanne wird sterben müssen...

– Gieb noch nicht alle Hoffnung auf, Jacques!

– Ich sage Dir, sie wird sterben... und selbst, wenn dieser Anfall sie nicht tödtet... einen zweiten solchen hält sie nicht mehr aus!«

Das war nur zu gewiß, und Germain Paterne ließ den Kopf sinken.

»Und nichts dagegen thun zu können, seufzte er, nichts!«

Gegen drei Uhr am Nachmittage fiel ein gewaltiger Regen herab, der die erstickende, fast unausgesetzt gewitterdrohende Luft etwas abkühlte. Das war recht erwünscht, denn dem Flusse kam das reichliche, aus den bleigrauen Wolken strömende Wasser recht sehr zu gute. Die hier so zahlreichen Zuflüsse erhöhten den Wasserstand und begünstigten ja damit die Weiterfahrt der Piroguen.

Um vier Uhr kam hinter einer vorspringenden Waldmasse an der linken Seite der ziemlich hohe Cerro Yaname in Sicht, und oberhalb des scharfen Bogens, den der Orinoco hier beschreibt, öffnete sich die schmale Mündung des Rio Mavaca.

Da der Wind sich gänzlich gelegt hatte, unterbrachen Valdez und Parchal die Fahrt am Fuße eines Sitio, der nur aus wenigen, von fünf bis sechs Mariquitarer-Familien bewohnten Strohhütten bestand.

Der Erste, der ans Land eilte, war Jacques Helloch, der noch nach der »Moriche« ein: »Kommen Sie mit, Parchal!« gerufen hatte.

Wohin wollte er?

Den Capitan des Sitio aufsuchen.

Und welches Anliegen hatte er an diesen?

Er wollte ihn anflehen, die Sterbende dem Tode zu entreißen.

Der Capitan bewohnte eine ziemlich ansehnliche Hütte, wie es die der Mariquitarer im allgemeinen sind. Es war ein geweckter, recht freundlicher Indianer von etwa vierzig Jahren, der die beiden Fremden sehr zuvorkommend empfing.

Auf Ersuchen Jacques Helloch's fragte ihn Parchal sofort nach dem Coloradito.[300]

Wahrscheinlich kannte der Capitan ja diese Pflanze, und jedenfalls kam sie in der Gegend hier vor.

»Ja, gewiß, erwiderte der Indianer, wir machen von ihr bei Fiebern gar oft Gebrauch.

– Und sie heilt diese Leiden?

– Immer!«

Vorstehende Worte wurden in der Indianersprache gewechselt, die Jacques Helloch nicht verstand; als Parchal ihm aber die Worte des Capitans übersetzte, rief er drängend:

»Der Indianer soll uns etwas von dieser Rinde schaffen. Ich bezahle Alles, was er dafür verlangt... gebe Alles, was ich besitze.«

Der Capitan entnahm einem der Körbe in seiner Hütte einige holzartige Stückchen, die er Parchal einhändigte.

Im nächsten Augenblick waren Jacques Helloch und Parchal schon zurück an Bord der »Gallinetta«.

»Germain! Germain! Der Coloradito! Der Coloradito!«

Das war Alles, was Jacques Helloch hervorzubringen vermochte.

»Gut, Jacques, ein neuer Fieberanfall ist noch nicht wieder eingetreten, antwortete Germain Paterne. Jetzt ist die richtige Zeit... Wir werden sie retten, lieber Freund... ja, ja, wir retten sie noch!«

Während nun Germain Paterne die Abkochung zubereitete, sachte Jacques Helloch die Kranke zu beruhigen. Noch niemals hatte das Sumpffieber dem Coloradito widerstanden... darin konnte man dem Capitan von Mavaca trauen...

Die arme Leidende mit ihren großen Augen und wachsbleichen Wangen hatte nach dem Anfall, bei dem ihre Körperwärme bis auf einundvierzig Grad gestiegen war, doch noch die Kraft, ein wenig zu lächeln.

»Ich fühle mich schon besser, stammelte sie, und ich habe doch noch gar nichts genommen...

– Jeanne, meine liebste Jeanne,« murmelte Jacques Helloch, während er neben ihr niederkniete.

Germain Paterne genügten wenige Minuten, um aus der Rinde des Coloradito einen Auszug zu bereiten, und Jacques Helloch näherte die Tasse den Lippen des jungen Mädchens.

Als diese den Inhalt getrunken hatte, sagte sie nur: »Danke, danke!« dann fielen ihr die Augen zu.[301]

Jetzt mußte man sie allein lassen. Germain Paterne zog auch Jacques Helloch, der nicht von ihrer Seite gehen wollte, mit sich fort. Beide nahmen dann schweigend auf dem Vordertheil der Pirogue Platz.

Die Mannschaften waren schon veranlaßt worden, ans Land zu gehen, um an Bord jedes Geräusch zu vermeiden. Wenn die Kranke einschlummerte, war es höchst wichtig, ihren Schlaf durch nichts zu stören.

Der Sergeant Martial war über Alles benachrichtigt worden; er wußte, daß das fieberwidrige Mittel erlangt und daß es Jeanne schon eingegeben worden war. Jetzt verließ er die »Moriche«, sprang eiligst ans Ufer und lief nach der »Gallinetta« zu.

Germain Paterne bedeutete ihm zurückzubleiben. Der arme Mann gehorchte, und mit Thränen in den Augen lehnte er sich gegen ein Felsstück.

Nach der Ansicht Germain Paterne's mußte, wenn ein neuer Anfall ausblieb, die Aufsaugung des Coloradito ihre Wirkung gethan haben. Binnen zwei Stunden würde das entschieden sein. Binnen zwei Stunden mußte man wissen, ob die Hoffnung, ja sogar die gewisse Aussicht vorlag, das junge Mädchen zu retten.

Mit welch unsäglicher Angst warteten jetzt Alle auf die Entscheidung! Jeder lauschte gespannt, ob ein Seufzer den Lippen der Kranken entschlüpfte... ob sie riefe... doch kein Wort von ihr wurde hörbar.

Jacques Helloch näherte sich dem Deckhause.

Jeanne schlummerte, schlummerte ganz ruhig, ohne jedes Zeichen von Athemnoth.

»Sie ist gerettet... gerettet! hauchte er Germain Paterne ins Ohr.

– Ich hoffe es... ich glaub es! O, der Coloradito ist ein vortreffliches Mittel... leider sind nur die Apotheken am obern Orinoco gar so selten!«

Als Jeanne dann am Nachmittage einmal erwachte, konnte sie, die Hand ausstreckend, mit vollem Recht zu Jacques Helloch sagen:

»Ich fühle mich jetzt besser... ja, weit besser!«

Und zu dem Sergeanten Martial, der nun Erlaubniß erhalten hatte, an Bord der »Gallinetta« zurückzukehren, sagte sie:

»Es geht gut, lieber Onkel!« und dabei wischte sie dem alten Soldaten die Thränen aus den Augen.

Die ganze Nacht hielt man an ihrem Lager Wache, und wiederholt wurde ihr die heilsame Abkochung eingeflößt. Im übrigen schlief sie friedlich, und bei[302] ihrem Erwachen am nächsten Morgen konnte es niemand mehr zweifelhaft sein, daß sie der Genesung entgegenging. Wie jubelten da die Passagiere und wie aufrichtig theilten die Mannschaften ihre Freude!

Selbstverständlich nöthigte man den Capitan von Mavaca, trotz seiner lobenswerthen Weigerung, zu Gunsten seiner Familie aus der Ladung der »Moriche« zu wählen, was ihm begehrenswerth erschien. Der wackre Mann zeigte sich höchst bescheiden. Einige Messer, eine kleine Axt, ein Stück Stoff, einige kleine Spiegel und Glasgegenstände nebst einem halben Dutzend Cigarren... das nahm er als Entschädigung für seinen Coloradito an.

Erst ganz kurz vor der Abfahrt fiel es auf, daß Jorres nicht an Bord der Pirogue und wahrscheinlich vom Abend vorher bis heute Morgen abwesend gewesen war.

Als er sich schließlich einstellte und Jacques Helloch ihn deswegen fragte, gab er zur Anwort, daß er, da die Mannschaft Befehl erhalten hätte, ans Land zu gehen, gleich draußen im Wald geschlafen habe, und man mußte sich wohl mit dieser uncontrolierbaren Antwort, die ja nicht erfunden zu sein brauchte, begnügen.

In den folgenden vier Tagen kamen die Falcas nur mühsam den Orinoco weiter hinauf, so daß in vierundzwanzig Stunden kaum zehn Kilometer zurückgelegt wurden. Doch immerhin! Jeannes Genesung ging ja schnell vor sich, und Dank der guten Nahrung, die Germain Paterne für sie mit besondrer Sorgfalt auswählte, nahmen ihre Kräfte zusehends zu. Jacques Helloch wich gar nicht mehr von ihrer Seite, und der Sergeant Martial hatte das schließlich ganz natürlich gefunden.

»Das sollte nun einmal so kommen! wiederholte er sich immer, doch, alle Bomben und Granaten, was wird mein Oberst dazu sagen?«

Am nächsten Tage schon konnte die Reconvalescentin das Deckhaus zwischen zwölf und zwei Uhr einmal verlassen. In eine leichte Decke eingehüllt und auf weichem Lager aus trockenen Gräsern auf dem Hintertheile der Pirogue ausgestreckt, athmete sie begierig die reine und stärkende Luft der Savannen ein.

Die Breite des Flusses überstieg jetzt keine dreißig Meter. Sehr häufig mußten nun die Falcas mittelst der Garapatos oder der Estrilla weiter getrieben werden. Man traf auch noch auf einige kleine, aber beschwerliche Raudals, und das Wasser war bisweilen so seicht, daß man sich fast veranlaßt sah, die Piroguen zu entladen.[303]

Zum Glück konnte man sich diese langwierige Arbeit ersparen. Dadurch, daß die Mannschaften ins Wasser stiegen, wurden die Fahrzeuge so weit entlastet, daß sie auch über die schlimmsten Stellen hinwegkamen. So war es mit dem Raudal von Manaviche und dem von Yamaraquin am Fuße des Cerro Bocon, der den Fluß um achthundert Meter überragt.

Jeden Abend gingen Jacques Helloch und der Sergeant Martial in die wildreichen Uferwälder jagen und kehrten nie zurück, ohne eine Anzahl Hoccos oder Pavas mitzubringen. In den südlichen Provinzen Venezuelas spielt die Frage der Ernährung überhaupt keine Rolle, wenigstens nicht für den Liebhaber des hier ganz vortrefflichen Wildes – ohne von den Fischen zu reden, die überall in Unmasse vorkommen.

Jeannes Gesundheit war jetzt wieder völlig hergestellt. Sie hatte seit der Anwendung des Coloradito nicht den geringsten Fieberanfall mehr gehabt. Ein Rückfall der Krankheit war auch nicht zu befürchten, wenn man nur die von ihrer Jugend unterstützte Natur walten ließ. Im Laufe des 25. tauchte eine geradlinige Bergkette auf, die man auf den Karten unter dem Namen der Cerros Guanayos findet.

Am 26. überwanden die Piroguen nicht ohne große Schwierigkeiten und ermüdende Anstrengungen das Raudal von Marques.

Wiederholt drängte sich Jacques Helloch, Valdez und Parchal die Wahrnehmung auf, daß das rechte Ufer doch nicht so verlassen war, wie es anfänglich erschien. Gelegentlich glaubte man menschliche Gestalten wahrzunehmen, die zwischen den Bäumen und hinter dem Buschwerk hinhuschten. Waren das Guaharibos, so konnte man sich darüber beruhigen, denn diese Stämme sind so gut wie ganz harmlos.

Jetzt war es nicht mehr so wie zur Zeit, als Chaffanjon den Orinoco befuhr und seine Leute täglich einen Ueberfall durch Eingeborne befürchten mußten. Die Mannschaften legten jenen Wahrnehmungen auch keinerlei Bedeutung bei.

Es bleibe aber nicht unerwähnt, daß Jacques Helloch und der Sergeant Martial immer vergeblich versuchten, an die flüchtigen Gestalten, die sie am Saume des Waldes zu sehen glaubten, heranzukommen. Jede Verfolgung derselben erwies sich als fruchtlos.

Wenn das aber keine Guaharibos, sondern Quivas – und vorzüglich solche von der Bande jenes Alfaniz – waren, bildete ihr Vorkommen hier gewiß eine ernste Gefahr. Parchal und Valdez behielten darum auch das Uferstets scharf im Auge und erlaubten keinem ihrer Leute mehr, ans Land zu gehen.


Mit Thränen in den Augen lehnte er sich gegen ein Felsstück. (S. 302.)
Mit Thränen in den Augen lehnte er sich gegen ein Felsstück. (S. 302.)

Die Art und Weise, wie sich Jorres dabei verhielt, erweckte keinerlei Verdacht, ja er bekundete sogar niemals den Wunsch, sein Fahrzeug zu verlassen. Uebrigens hatten die Piroguen nur noch sieben bis acht Tagereisen vor sich und mußten dann wegen Wassermangels im Flußbett so wie so still liegen bleiben. Der Orinoco war dann auf ein dünnes Wasserfädchen reduciert, das sich aus der Parimakette hervorschlängelt und aus dem erst dreihundert Zuflüsse die große Verkehrsader Südamerikas machen.

Dann wurde es nöthig, die Falcas zu verlassen und bis Santa-Juana eine Strecke von etwa fünfzig Kilometern durch die dichten Wälder des rechten Ufers zu Fuß zurückzulegen. Da lag ja das vorläufige Ziel, und diese Aussicht mußte Jedem die Beschwerden eines solchen beschwerlichen Marsches erleichtern. Der 27. October und der folgende Tag konnten zu den schlimmsten Reisetagen seit der Abfahrt von Caïcara gezählt werden. Es bedurfte der größten Hingebung der Mannschaften und aller Geschicklichkeit der Schiffer, um das Raudal der Guaharibos zu überwinden, die Stelle, die 1760 Diaz de la Fuente, der erste Erforscher des Orinoco, erreichte. Das veranlaßte Germain Paterne zu der gerechtfertigten Bemerkung:

»Wenn die Indianer dieses Namens nicht zu fürchten sind, so kann man das jedenfalls nicht von den Stromschnellen sagen, die nach ihnen benannt sind.

– Ja, es wäre ein Wunder, wenn wir ohne Beschädigungen darüber hinwegkämen, antwortete Valdez.

– Da der Himmel schon ein solches gethan hat, indem er die Rettung unsers lieben Jean gelingen ließ, wird er auch noch ein zweites für die Pirogue thun, die ihn trägt. Ein Wunder ist ja leicht gethan, wenn man der allmächtige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde ist...

– Amen!« murmelte der Sergeant Martial in feierlichstem Ernste.

Und wahrlich, es war wunderbar, hier nur mit einigen leichten Havarien wegzukommen, mit ein paar Rissen und Schrammen, die gleich unterwegs geheilt werden konnten.

Man stelle sich eine Treppe von hintereinander liegenden Wasserbecken vor, die auf einer Strecke von zwölf Kilometern einander folgen. Diese Anordnung erinnerte lebhaft an die mächtigen Schleusenanlagen des Götacanals in Schweden. Der Canal von Stockholm nach Gothenburg ist jedoch mit Kammern und mit sich öffnenden und schließenden Wasserthoren versehen, die den Schiffsverkehr[307] darauf erleichtern. Hier gab es dagegen weder Kammern noch Schleusenthore, man mußte sich vielmehr über die Treppenabsätze, die kaum einen Zoll Wasser unter den Bodenplanken der Falcas übrig ließen, mühsam emporarbeiten. Alle Ruderer mußten also dabei mithelfen und die Fahrzeuge mit der an Bäumen oder Felsblöcken befestigten Espilla vorwärts schleppen. Wäre die trockne Jahreszeit schon weiter vorgeschritten gewesen, so hätte dieses Raudal die Piroguen gewiß endgiltig aufgehalten.

Das ist so sicher, daß z. B. Chaffanjon an dieser Stelle sein Fahrzeug verlassen und seine Weiterreise, die ihn bis zu den Orinocoquellen führen sollte, in einem Curiare ausführen mußte.

Früh am Morgen brach man wieder auf. Die Breite des Flusses wechselte nur noch zwischen fünfzehn und zwanzig Metern. Die Falcas überschifften auch noch andre Stromschnellen am Fuße der Sierra Guahariba – unter andern das Raudal der Franzosen – und mehr als einmal rissen die kaum noch schwimmenden, sondern mehr mit den Armen fortgeschobenen Fahrzeuge tiefe Furchen in das sandige Flußbett. Am Abend endlich legten Parchal und Valdez die Falcas am Abhange des linken Ufers fest.

Ihnen gegenüber, auf dem andern Ufer, ragte die dunkle Masse eines hohen Pics empor. Das konnte kein andrer als der Pic Maunoir sein – so getauft von dem französischen Reisenden zu Ehren des Generalsecretärs der Geographischen Gesellschaft von Paris.

Vielleicht wurde, in Folge der Uebermüdung, diese Nacht nicht so scharf Wache gehalten.

Nach dem Abendessen hatte wenigstens keiner einen andern Gedanken als den, die Ruhe zu suchen, die jeder so nöthig brauchte. Passagiere und Mannschaften versanken denn auch bald in tiefen Schlummer.

Im Laufe der Nacht erfolgte kein Angriff – kein Ueberfall, weder durch die Bravos-Indianer, noch durch die Alfaniz'schen Quivas.

Beim Erwachen am frühen Morgen stießen die beiden Schiffer einen Schrei des Unmuths aus.

Das Wasser war seit gestern um fünfzig Centimeter gefallen, und die Piroguen saßen fest. Kaum einzelne gelbliche Wasserfäden rannen noch im Bett des Orinoco hin.

Die Schifffahrt war damit also für die ganze Dauer der trocknen Jahreszeit unterbrochen.[308]

Als die Mannschaften dann nach dem Vordertheile der Piroguen zusammengerufen wurden, zeigte es sich, daß einer der Leute beim Appell fehlte.

Jorres war wieder verschwunden, und diesmal sollte er auch nicht zurückkehren.

Quelle:
Jules Verne: Der stolze Orinoko. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band LXXIII–LXXIV, Wien, Pest, Leipzig 1899, S. 292-305,307-309.
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