Dreyzehender Auffzug.


[138] Czenko, Bäbel.


CZENKO. Du bist ein künstlicher AMBASSADEUR, wer auff der Gasse Maulaffen feil hat / der soll mir alles erfahren / weswegen wir über das Gebürge kommen sind.

BÄBEL. Herr die Maulaffen sind zu gewisser Zeit nicht zu verachten.

CZENKO. Ja wenn ich wüste / daß man den jungen König fangen könte.

BÄBEL. Herr es wird schon gehen / übereilet mich nur nicht / ich dencke schon.

CZENKO. Du Narr / was hilfft uns das Dencken / das hatten wir können zu Prage thun.

BÄBEL. Ich dencke wie ich die Leute zur Sitte betrügen will.

CZENKO. Aber am Gedancken und am gespannten Tuche geht viel ab.

BÄBEL. Wenn nur so viel übrig bleibt / als wir brauchen: Denn sie fürchten sich vor was / sie wollen nicht recht antworten /[138] sie schlieren sich bald davon / in Summa / sie lassen mercken / daß sie was auff dem Hertzen haben / und was wird es anders seyn / sie werffen eine Wurst nach einer Speck-Seiten / dem Könige werden sie irgend eine Neiß-Karpe / oder eine wilde Taube vom breiten Berge versetzen / die wird er hernach fein theuer bezahlen müssen.

CZENKO. Die Reden sind alle gut / aber deswegen haben wir den König noch nicht.

BÄBEL. Ich will schon sehen was zu thun ist / und wenn ich mir solte Tuch zu ein paar Hosen kauffen.

CZENKO. Du solst wegen des Geldes keinen Schaden haben. Doch wen hat der Herr Bruder angepackt?

BÄBEL. Er kan es leicht mit dem Kerlen besser treffen / als mit mir / denn wo der Teuffel nicht hin will / da muß ein Münch daran.


Quelle:
Christian Weise: Sämtliche Werke. Berlin und New York 1971 ff., S. 138-139.
Lizenz:
Kategorien: