Neujahrswünsche

[190] Es spricht Marcolphus mir am neuen Jahrstag zu

Und wünscht mir, was er mir entwendet1, Fried' und Ruh';[190]

Er wünscht mir lange Jahr' und raubt mir meine Zeit,

Veranlaßt mich zum Fluch und wünscht mir Seligkeit;

In seinem Antlitz sitzt das Merkmal böser Tage,

Und sein Neujahrswunsch ist des Neujahrs erste Plage.

Fußnoten

1 benimmet.


Quelle:
Auserlesene Gedichte von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein, Christian Wernike, Friedrich Rudolf Frhr. von Canitz, Christian Weise, Johann von Besser, Heinrich Mühlpforth, Benjamin Neukirch, Johann Michael Moscherosch und Nicolaus Peucker, Leipzig 1838, S. 190-191.
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