Witz ohne Einsicht

[226] Ich geb' es gerne zu, Witz hast du mehr, als g'nug;

Doch schreibst du, wenn du schreibst, als wär'st du nicht recht klug;[226]

Dein scharf- und spitzer Kiel verletzet den Verstand

Und ist ein blankes Schwert in eines Tollen Hand;

Du schreibst, was sinnreich ist, doch was sich nicht geziemt,

Und deine Thorheit wird durch deinen Witz berühmt.

Quelle:
Auserlesene Gedichte von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein, Christian Wernike, Friedrich Rudolf Frhr. von Canitz, Christian Weise, Johann von Besser, Heinrich Mühlpforth, Benjamin Neukirch, Johann Michael Moscherosch und Nicolaus Peucker, Leipzig 1838, S. 226-227.
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