Achter Auftritt

[128] Lene erscheint in der Tür links, bleibt einen Augenblick wie erstarrt stehen, tritt dann, bevor daß August, der ihr den Rücken zukehrt, sie gesehen hat, geräuschlos zurück und zieht die Tür wieder zu.


ILEFELD hat Lene gesehen, zieht jetzt die Hand aus Augusts Hand, seufzt. Nee – es jeht doch nich.

AUGUST. Was geht nicht?

ILEFELD. Daß ick bleibe.

AUGUST. Nun mit einemmal wieder?

ILEFELD. Ja, Herr Aujust.

AUGUST. Ilefeld – überlegen Sie sich's – meine Geduld hat auch ihre Grenzen!

ILEFELD. Ja ja.

AUGUST stampft mit dem Fuße auf. Na – dann können Sie gleich gehen! Heute noch, verstehen Sie? Nun will ich Sie nicht einen Tag länger bei mir sehn!

ILEFELD nickt traurig. Ja ja.

AUGUST. Gehen Sie an die Kasse, lassen Sie sich Ihr Geld auszahlen und dann adieu. Er geht nach links ab, wirft schallend die Tür hinter sich zu.

ILEFELD steht eine Zeitlang dumpf und nachdenklich. Is das eine Jeschichte – is das eine unjlückliche Jeschichte.


Er geht in schwerer Traurigkeit nach dem Garten ab.


Quelle:
Ernst von Wildenbruch: Gesammelte Werke. Band 10, Berlin 1911–1918, S. 128-129.
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