Balata [2]

[55] Balata. Der die Balata liefernde Baum heißt richtig Mimusops globosa Gaertn. (= Mimusops Balata Crueg. = Sapota Muelleri Linden).

Außer Britisch-Guyana und Surinam liefert auch Venezuela größere Mengen von Balata. Die Ausfuhr aus Ciudad Bolivar beträgt 1,6 Millionen Kilogramm [3]. In Surinam [1] wird der Milchsaft in der Weise gewonnen, »daß man bis 6 m vom Boden hinauf die Rinde durch lange rechts- und linksschräge Einschnitte verletzt, die so angeordnet sind, daß der Milchsaft von einem Einschnitt zum anderen läuft, bis er schließlich aus dem untersten in eine daruntergestellte oder am Baume angebrachte Kalebasse fließt. Der Inhalt der Kalebasse wird in ein Henkelgefäß (Gooba) übergeschüttet und das Ganze dann in der Estate eingedampft« (Tschirch). Durch Behandlung mit Alkohol werden die Bestandteile der Balata in zwei Gruppen geschieden, die alkohollöslichen werden als »Harz« zusammengefaßt, dessen Gehalt in der Balata etwa 40% beträgt, mithin weit höher als in der Guttapercha ist. Die nicht in Alkohol löslichen Bestandteile sind besondere Formen von Gutta und Alban, die von Tschirch als Balagutta, α-Balalban, β-Balalban und Balalbanan bezeichnet werden. Der Hauptbestandteil des »Harzes« ist der Balafluavil (vgl. Guttapercha und [1], [2]).


Literatur: [1] Tschirch, Die Harze und die Harzbehälter, Leipzig 1906, 2. Aufl., S. 956 ff. – [2] R. Ditmar, Die Analyse des Kautschuks, der Guttapercha, Balata und ihrer Zusätze u.s.w., Wien und Leipzig 1908. – [3] Verschiedene Berichte im »Tropenpflanzer«, Berlin 1905–1911.

T.F. Hanausek.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 55.
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