Bombe

[107] Bombe hieß seit Mitte des 15. Jahrhunderts ein kugelförmiges, eisernes Hohlgeschoß großen Kalibers, das, mit Sprengladung und Zeitzünder versehen, der Belagerungsartillerie als wirkungsvolles Geschoß diente. Die Bezeichnung wurde auf die Abwurfgeschosse der Luftschiffe und Flugzeuge übertragen (vgl. Ergbd. I, S. 492 unter Luftfahrzeugbewaffnung).

Mit der Leistungsfähigkeit der Luftfahrzeuge wuchs die Größe der Bomben. Im Weltkrieg kamen Fliegerbomben bis zu 1000 kg Gewicht zur Anwendung; diese hatten 680 kg Sprengladung. Versuche ergaben aber, daß die Wirkung dieser Riesenbomben nicht im Verhältnis zu ihrer Masse stand: z.B. äußert eine solche Bombe nur die dreifache Druckwirkung einer 100 kg Bombe mit 55 kg Sprengladung. Außer Sprengbomben kamen Brand-, Gas- und Nebelbomben zur Anwendung. Sie hatten meist birnenförmige Gestalt mit einem Schwanz von geraden, gewundenen oder schraubenförmigen Lenkflächen und waren mit einem Aufschlagzünder (auch mit Verzögerung) versehen. Die Richt- und Abwurfvorrichtungen wurden während des Krieges derart verbessert, daß die Treffwahrscheinlichkeit erheblich zugenommen hatte.

F. Wille.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 107.
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