Brechen

[254] Brechen, 1. Loslösen der natürlichen Steine von den Felsmassen zum Zwecke der Verwendung im Bauwesen. Das Verfahren ist je nach den Gesteinsarten ein verschiedenes: a) bei geschichtetem Gesteine werden den Schichten entsprechend die einzelnen Lagen durch Keile, Schroteisen abgetrennt; b) bei ungeschichtetem Gestein und harten Felsen erfolgt ein Sprengen mittels Pulver, Dynamit u.s.w.; c) wohl das älteste Verfahren ist das der alten Aegypter; um die größten Steine, wie die Obelisken, zu gewinnen, machten sie das Felsstück an drei Seiten frei; an der vierten Seite wurden in Entfernungen von 30 cm Keillöcher ausgearbeitet, in diese dann trockene Holzpflöcke eingesetzt, mit heißem Wasser begossen und so durch die Molekularkraft beim Aufquellen der Hölzer der Stein losgebrochen. 2. Zerkleinern der Steine zu Steinschlag für Straßenschotter und Gußmörtel u.s.w. Dies geschieht meist durch Zerschlagen, wird aber in neuerer Zeit auch mittels Maschinen bewirkt, die, in der Nähe der Steinbrüche aufgeteilt, durch Dampf- oder Wasserkraft betrieben, die Steine zerkleinern und zerquetschen und in verschiedenen Größen liefern. 3. Die Richtung ändern, z.B. den Lauf einer Treppe in verschiedene Arme, die Neigung der Dachflächen. Brechen des Flachses s. Flachsspinnerei. 4. Einem Gegenstande die scharfen Ecken und Kanten nehmen.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 254.
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