Chemilumineszenz

[115] Chemilumineszenz, eine Lumineszenz, d.i. ein Leuchten bei gewöhnlichen, nicht besonders hohen Temperaturen, das durch chemische Prozesse verursacht wird.

Die Chemilumineszenz ist mitunter eine Begleiterscheinung langsamer Oxydationen; so ist sie zu beobachten an Phosphor, der sich in Luft befindet, und an Kalium und Natrium, sobald sie in Luft geschnitten werden. Nach Dubois [2] leuchten viele organische Stoffe, z.B. Aesculin, bei Erwärmung in einer alkoholischen Aetzkalilösung, wobei wahrscheinlich auch eine langsame Oxydation stattfindet. Besonders schön und auch zu Demonstrationen geeignet ist nach Prautz [3] die Lumineszenz, die bei gleichzeitiger Oxydation von Pyrogallol und Formalaldehyd durch Wasserstoffsuperoxyd bewirkt wird.


Literatur: [1] Chwolson, Lehrbuch der Physik, 2. Bd., Braunschweig 1904; Nernst, Theoretische Chemie, 7. Aufl., Stuttgart 1913. – [2] R. Dubois, Compt. rend. 1901, 132, 431. – [3] Zeitschr. f. Elektrochemie 1904, 593; Zeitschr. f. physik. Chemie 1905, 53, 1–111.

Wietzel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 115.
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