Doppelrechenbewegung

[7] Doppelrechenbewegung (Mangelradbewegung), Antriebsmechanismus für das »Fundament« von Zylinderflachdruckmaschinen (s.a. Buchdruckmaschinen und Steindruckmaschinen).

Die Doppelrechenbewegung besteht in der Hauptsache aus dem Doppelrechen, d.i. einer oberen und einer unteren Zahnstange von der Länge des zurückzulegenden Weges des »Fundamentes«, die an ihnen durch halbkreisförmige Führungsnuten verbunden sind. Ein stets in derselben Richtung rotierendes Zahnrad greift abwechselnd zuerst in die untere Zahnstange, dann in die obere ein, dadurch das Hin- und Zurückführen der Formenplatte bewirkend. Die beiden Zahnstangen können auch durch einen gitterartigen Rechen, in welchen das Mangelrad zuerst von unten, dann von oben eingreift, ersetzt werden. Die Doppelrechenbewegung, die schon bei den ersten Buchdruckschnellpressen Verwendung gefunden hatte, später aber wegen des Stoßes beim Hubwechsel nicht mehr benutzt wurde, wird neuerdings in Verbindung mit Luftpuffern, die den Stoß bei der Aenderung der Bewegung des Fundamentes vermeiden lassen, für sehr rasch laufende Schnellpressen in großem Maße herangezogen.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 7.
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