Schnellpressen

[767] Schnellpressen, jene Druckmaschinen, bei denen im Gegensatze zu den Handpressen (s.d.) die bei jedem einzelnen Abdruck durch die bedienende Person vorzunehmenden Verrichtungen auf ein Minimum beschränkt sind.[767]

Durch den genannten Umstand ist naturgemäß die Leistungsfähigkeit der Schnellpressen gegenüber jener der Handpressen eine ungleich höhere. Bei diesen sind nur beim Obwalten besonders günstiger Umstände bis zu 100 Abdrücke pro Stunde erreichbar, während (je nach der angewendeten Drucktechnik und der Konstruktionstype) die stündliche Leistung von Schnellpressen zwischen 300–12000 Abdrücken schwankt. – Das wichtigste Merkmal der Schnellpressen ist die Beschränkung der zum Auflagendrucke selbst nötigen Bedienung. Man spricht also auch von einer Schnellpresse, wenn sie gleich durch Menschenkraft angetrieben wird (vgl. Handpressen). – Lange Zeit hindurch verstand man unter »Schnellpresse« nur die von Friedrich König erfundene, fast ausschließlich benutzte, heute einfache Buchdruckschnellpresse genannte Maschine, obwohl der Genannte schon in den ersten Dezennien des vergangenen Jahrhunderts eine Reihe komplizierterer Typen konstruiert hatte. Heute existieren aber bereits unzählige Abarten von Schnellpressen; s. hierüber Buchdruck-, Kupferdruck-, Lichtdruck- und Steindruckmaschinen.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 767-768.
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