Druckregler [3]

[190] Druckregler. Bei den heute sehr verbreiteten Hochdruckfernleitungen, die mit Gasdrücken bis zu 5 m Wassersäule arbeiten, kommt es oft vor, daß unterwegs Gas abgegeben werden soll.

In solchem Falle schließt man einen Druckverminderungsregler an, der sich von dem bei Eisenbahnen gebräuchlichen wesentlich unterscheidet. Wie Fig. 1 (Bauart Bautag) zeigt, besteht ein solcher Regler aus einem Kübel mit einer in Flüssigkeit schwimmenden Glocke, deren Inneres mit der Abgabeleitung verbunden ist. Die Führungsstange der Glocke betätigt durch Hebel die Küken zweier Hähne, die verschieden weit gebohrt sind. Das eng gebohrte Küken liegt auf der Hochdruckseite. Auf diese Weise erzielt man eine stufenweise Verminderung des Drucks, die etwaige Druckschwankungen in der Hochdruckleitung besser ausgleicht, als es bei einem einzigen Steuerorgan möglich ist. Die Regelung erfolgt derart, daß die Hähne beim Fallen der Glocke geöffnet, beim Steigen geschlossen werden.[190]

Kleine trockene Druckregler ohne Membran werden vielfach an Gasglühlichtbrennern angebracht. Fig. 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel von Ehrich & Graetz., Berlin, bei welcher der Regler mit einer Düse für Hängelichtbrenner vereinigt ist. In dem Messinggehäuse ist der oben geschlossene Aluminiumzylinder d, der eine Aussparung e besitzt, leicht verschiebbar angebracht. Die Aussparung e korrespondiert mit einer Aussparung in der inneren Gehäusewand, von der ein Kanal in den oberen Gasanschluß des Gehäuses führt. Durch diesen Kanal tritt das Gas in den Zylinder d ein und fließt unten durch die Düsenöffnung zum Brenner ab. Ist der Gasdruck hoch, so wird der Zylinder d aufwärts getrieben, die Oeffnung e schließt lieh mehr und mehr, und mit dem geringer werdenden Gaseintritt fällt der Gasdruck. Beim Fallen des Drucks tritt das umgekehrte Spiel ein. Der Raum über dem Zylinder d ist nach dem Brenner hin entlüftet. Die Düsenöffnung kann unabhängig von dem Regler durch die Schraube c und das gefederte Gleitstück a mit dem keilförmig angeschärften Drosseldorn b geregelt werden.

W. Bertelsmann.

Fig. 1., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 3.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 190-191.
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