Dukaten

[156] Dukaten, Goldmünze, angeblich unter Roger II., Herzog von Apulien, zuerst 1140 geprägt.

Seit dem 12. Jahrhundert wurden die Dukaten in Italien häufig geprägt, seit dem Ende des 13. Jahrhunderts besonders in Venedig, wo sie Zechinen genannt wurden. Im 14. Jahrhundert verbreiteten sie sich über Oesterreich und Ungarn (Kremnitzer Dukaten), dann über Deutschland. Die geringwertigeren Stücke nannte man dort Goldgulden. 67 Dukaten wurden = 1 kölnische Mark gerechnet bei 23,66 Karat = 9861/9 Tausendteile Feingehalt. Die Prägung solcher Stücke fand in deutschen Ländern, besonders in Oesterreich, bis in die neueste Zeit statt. Der Goldwert eines Dukaten beträgt 9,602 ℳ. Früher prägte man Stücke zu 2–10 Dukaten, auch Teilstücke bis zu 1/32 (Linsendukaten). Den sogenannten Randdukaten fehlt höchstens 1‰ vom Normalgewicht. Das Minimalgewicht des stärker abgenutzten sogenannten Passierdukaten rechnet man in Leipzig zu 65 früheren Dukatenas = 3,4369 g. Die Länder des Zollvereins Heilten 1857 die Prägung ein, während in Oesterreich noch jetzt Dukaten als Handelsmünze geprägt werden. Von großer Bedeutung wegen ihrer weiten Verbreitung waren die holländischen Dukaten. Sie wurden in andern Ländern, zum Teil auf Grund von Verträgen, häufig nachgeprägt; Feingehalt 983 Tausendteile bei 3,494 g Gewicht und 9,582 ℳ. Goldwert. Seit 1834 prägt Rußland sogenannte Imperialdukaten (Rubelimperials) à 3 Silberrubel oder 20 polnische Gulden für Polen; Feingehalt 9162/3, seit 1. August 1886 nur noch 900 Tausendteile. Der neue Halbimperial ist = 20,001 Frank = 16,2 ℳ. bei 5,80675 g Gehalt an reinem Gold. Die Kurse der Imperials werden an den größeren Börsen notiert.

Plato.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 156.
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