Fernrohrdiopter

[706] Fernrohrdiopter, auch Linsendiopter, werden zuweilen bei kleineren Instrumenten (Taschen-, Nivellierinstrumenten, Gefällmessern u.s.w.) zur Herstellung von Ziellinien verwendet.

An den beiden Enden eines Rohres sind zwei Sammellinsen von gleicher und geringer Brennweite (einige Zentimeter) angebracht und in deren gemeinschaftlichem Brennpunkt ein Fadenkreuz befestigt. Damit ist ein Zielen nach entgegengesetzten Richtungen ermöglicht, die Vergrößerung ist gleich 1 (Fernrohr ohne Vergrößerung) und selbst bei engen Rohren die Helligkeit genügend. Wegen der geringen Brennweite ist auch bei kleinen Zielweiten der Abstand zwischen Bildebene und Brennpunkt sehr gering, so daß die Fadenparallaxe unschädlich bleibt. Die Instrumentchen können daher in manchen Fällen ein zweckmäßiger Ersatz für die einfachen Diopter (s.d.) sein.[706]


Literatur: [1] Stampfer, Anleitung zum Nivellieren, Wien 1872, S. 16 u. 111. – [2] Bohn, Zeitschr. für Instrumentenkunde, Bd. 2, S. 7.

Reinhertz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 706-707.
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