Festungsverband

[752] Festungsverband oder Stromverband wird bei sehr starken Backsteinmauern für Fundamente, besonders aber im Wasserbau und bei Festungsbauten, angewendet. Er bezweckt eine möglichst verschiedenartige Lage der Stoßfugen im Innern der Mauer, weshalb auf zwei gewöhnliche Schichten des Blockverbandes zwei bis vier Schräglagen (auch Stromlagen, Kreuzlagen, Diagonalschichten und Schmieglagen genannt) unter 45° oder besser unter 60° zur Mauerflucht gelegt werden.

Ist die Außenfläche der Mauer sichtbar, so ordnet man (s. die Figur) an ihr den Block- oder Kreuzverband an. Bei den Anschlußstellen der Schräglagen an die Verblendung werden spitzwinklige Stücke a, sogenannte »Klampsteine«, erforderlich, die am besten als Formsteine aus der Brennerei bezogen werden. – Fundamente und Mauern, die sich dem Auge entziehen, Hellt man ohne Verblend- und Formsteine her, indem man auf eine Läuferschicht eine Schrägschicht, auf diese eine Binderschicht und dann wieder eine Schrägschicht in andrer Richtung abwechseln läßt und bei den Fundamenten außerdem jede gerade Schicht um eine halbe Steinbreite schmäler macht als die vorhergehende gerade Schicht, so daß eine Abtreppung entsteht.


Literatur: S. Backsteinverband.

L. v. Willmann.

Festungsverband
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 752.
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