Fischperlen

[44] Fischperlen (Wachsperlen), Nachahmungen echter Perlen, bestehen aus kleinen zarten Glaskügelchen, die man mit der sogenannten Perlenessenz auskleidet und dann mit Wachs füllt.

Die Perlenessenz wird erhalten, indem man die silberglänzenden Schuppen des Weißfisches (Ukleis) mit Wasser zerreibt, bis sich der glänzende Bestandteil der Schuppen rein am Boden absetzt. Dieser Bestandteil wird dann mit Ammoniak gewaschen und mit etwas Gelatinelösung gemischt. Zur Auswaschung von 0,5 kg Silberglanz sollen 18000–20000 Fische erforderlich sein. Die silberglänzende Substanz besteht aus mikroskopischen Metallen, einer Verbindung von Guanin mit Kalk. Die Perlen werden besonders in Paris, Straßburg, Wien, Venedig u.s.w. hergestellt. Die roten und gelben Perlen füllt man mit Farben, die mit Gummiarabikum gebunden werden, die Spiegelperlen mit einer leichtflüssigen Legierung. Schwarze volle Perlen werden auch in Formen gepreßt.

Dalchow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 44.
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