Galvanokaustik [1]

[246] Galvanokaustik oder galvanisches Gravieren, ein Aetzverfahren auf galvanischem Wege, das jedoch weniger für graphische oder Buchdruckzwecke als zur Herstellung von Druckwalzen für Tapeten, Kaliko und andre Stoffe verwendet wird, da sich mittels derselben sehr tiefe Aetzungen ausführen lassen, ohne daß Gefahr für Unterfressen der angrenzenden Linien durch die Aetzflüssigkeit entsteht.

Es wird dabei eine Metallplatte (Messing oder Kupfer) mit einem Aetzgrunde bedeckt, in den man die Zeichnung radiert; diese Platte wird wie bei der Galvanoplastik in ein Kupferbad gebracht und mit dem positiven Pol einer galvanischen Kette verbunden, worauf eine rasch wirkende, nach der Tiefe gehende Aetzung eintritt.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 246.
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