Geröll

[407] Geröll nennt man die durch einen natürlichen mechanischen Vorgang abgerundeten Gesteinsbrocken.

Haben sie eine flache, scheibenartige Form und ist ihre Abrundung mehr einem Schieben als einem Rollen zuzuschreiben, so spricht man wohl auch von Geschieben, dies besonders bei den vom Eis transportierten und durch sein Fließen abgerundeten Gesteinsbrocken. Die Gerölle entliehen vorzugsweise durch die gegenseitige Reibung und Rollung, welche die Gesteinsbrocken im Bett gefällreicher Flüsse infolge des Wasserstoßes erleiden. Abrundung der Kanten eckiger Brocken von Gestein kann auch durch die abschleifende Wirkung des Flugsandes an den Brocken erzeugt werden (Kantengerölle, -geschiebe, Vielkanter). Nur harte Gesteine bilden Gerölle und erhalten sich als solche sehr lange (Quarze, Quarzite u.s.w.). Weiche Gesteine werden bald zu Sand und Schlamm zerrieben. Gerölle bilden sich also in den Betten der Flüsse, durch die Meeresbrandung, am Grunde der Gletscher und durch Wind. Diejenigen der Gletscherablagerungen zeigen häufig Schrammen und Kritzer, erzeugt durch härtere Gesteine, die an dem Geröll vorbeigepreßt wurden. Die Wiederverkittung von Geröllanhäufungen führt zur Bildung von Konglomeraten.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 407.
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