Glasuröfen

[558] Glasuröfen werden benutzt, um die auf die zu glasierenden Waren aufgebrachte Glasurmasse auf- und festzubrennen.[558]

Da nur wenige Glasuren im freien Feuer die gewünschte Farbe und den erforderlichen Glanz erhalten, so sind die Glasuröfen so eingerichtet, daß die zu brennenden Waren vor der direkten Berührung der Feuergase geschützt sind. Man erreicht dies dadurch, daß man entweder die Waren in Kapseln einsetzt oder daß man den ganzen Ofenraum als eine einzige Muffel konstruiert; letzteres ist namentlich dann der Fall, wenn mit Steinkohlen gebrannt wird, während bei Holzfeuerung oft, selbst bei besseren Waren, so z.B. Ofenkacheln, mit freier Flamme gebrannt werden kann, wobei die Waren nur vor Flugasche zu schützen sind. Seltener kann das Aufbrennen der Glasur in demselben Feuer geschehen, in dem die rohe Ware gargebrannt wird; meistens werden die Waren vor dem Glasurbrand geschrüht oder auch vollkommen gargebrannt. In dem ersteren Falle benutzt man zum Glasurbrand dieselben Oefen wie zum Brand der keramischen Waren überhaupt, im andern Falle die eigentlichen Glasuröfen. – Weiteres s. Oefen zum Brennen von Ziegeln, Tonwaren, Kalk und Zement.

Dümmler.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 558-559.
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