Glasurmühlen

[558] Glasurmühlen dienen zum Feinmahlen der Glasurmassen, seien dieselben vorher gefrittet oder nur im richtigen Verhältnis der einzelnen Bestandteile zusammengemischt. Die Zusammenmahlung findet stets unter reichlicher Wasserzugabe statt.

Es können alle Zerkleinerungsmaschinen benutzt werden, die eine Naßmahlung gestatten; in erster Linie Mahlgänge, Kugel- und Schleppmühlen. Die Glasurmassen dürfen durch Abreibung metallener Teile nicht verunreinigt werden. Man verwendet daher zur Ausfütterung der Glasurmühlen hauptsächlich Holz und Porzellan; auch diejenigen arbeitenden Teile, welche die Zerkleinerung herbeiführen, als Mahlsteine bei den Mahlgängen und Schleppmühlen sowie Kugeln in den Kugelmühlen, sind aus entsprechendem Material herzustellen, z.B. aus Sandstein, reinem Quarz, auch wohl Porzellan. Mit Vorliebe werden Schleppmühlen benutzt; dieselben bestehen aus zwei oder mehreren schweren Quarzsteinen, die auf einem Bodenstein herumgeschoben oder gezogen werden. Fig. 1 und 2 zeigen eine derartige Schleppmühle in Grundriß und Schnitt. Die Läufersteine K sind durch den Kranz W miteinander und durch den Mitnehmer G mit der oben vierkantigen Welle A verbunden. Durch die Drehung der Welle werden auch die Mahlsteine in Bewegung gesetzt und so das aufgegebene Material zerkleinert. Da der Mitnehmer G sich an der Welle A frei auf und ab bewegen kann, so können sowohl Läufer als Bodenstein sehr lange verwendet werden, ohne daß eine Abnutzung erfolgt.

Dümmler.

Fig. 1 und 2.
Fig. 1 und 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 558.
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