Graphitschiefer

[615] Graphitschiefer werden die in den kristallinen Schiefern eingelagerten, sehr graphitreichen Schiefer genannt.

Sie sind meist feinschuppige bis dichte schwarze Aggregate von metallglänzendem, weichem und abfärbendem Graphit. Zumeist erhalten sie zwischen den Graphitschüppchen noch Quarz in größerer oder geringerer Menge, oft auch Glimmer, Chlorit u.s.w. Durch Aufnahme von Feldspat, Glimmer und Quarz gehen sie in Gneise, durch Aufnahme von Glimmer in Glimmerschiefer über. Ihr spez. Gew. ist 1,9–2,2. Die Graphitschiefer bilden regelmäßige Zwischenlager im Gneis und im Glimmerschiefer (Mähren, Schießen, Böhmen, Passau in Niederbayern, Kärnten, Neubraunschweig, Ural u.s.w.).

Bei einiger Mächtigkeit werden die Graphitschiefer zur Gewinnung von Graphit benutzt, indem derselbe nach dem Mahlen des Rohgutes durch Schlämmen von den Verunreinigungen befreit wird.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 615.
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