Ionenwanderung

[389] Ionenwanderung. Das Gesetz der unabhängigen Ionenwanderung (aufgestellt von Kohlrausch) sagt aus, daß das Leitvermögen der Elektrolyte im Zustand der vollständigen Dissoziation (d.i. bei starker Verdünnung) sich additiv aus dem Leitvermögen der beiden Ionen zusammensetzt.

Das Gesetz ist eine direkte Konsequenz der Dissoziationstheorie von Arrhenius. Für die einzelnen Ionen ist das Aequivalentleitvermögen (d.i. Leitvermögen umgerechnet auf eine Konzentration von einem Aequivalent im Kubikzentimeter) bei 18°:


Ionenwanderung

Es ist also Λ = lK + lA das Aequivalentleitvermögen eines Elektrolyten für unendliche Verdünnung, lK, lA das Aequivalentleitvermögen des Kations bezw. des Anions).


Literatur: [1] Kohlrausch und Holborn, Leitvermögen der Elektrolyte, Leipzig 1898. – [2] Nernst, Theoretische Chemie, 7. Aufl., Stuttgart 1913. – [3] Chwolson, Lehrbuch der Physik, Bd. 6, Braunschweig 1908. – [4] Danneel, Elektrochemie, Bd. 252/253 der Sammlung Göschen, Leipzig.

Wietzel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 389.
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