Isoliermaterialien

[217] Isoliermaterialien für Schiffe und Schiffsmaschinen, zur Umhüllung der wärmeführenden Leitungen verwendete schlechte Wärmeleiter, um die Lüftung der Schiffsräume ausgiebiger durchführen zu können.

Im besonderen brachte bei den Panzerdeckschiffen, bei denen das Deck die unteren Schiffsräume gleichsam unter eiserner Glocke abschließt, die hohe Temperatur der Schiffsräume Unzuträglichkeiten mit sich, so daß man sich, namentlich um die Wärme in den Munitionsräumen herabzumindern, schließlich veranlaßt sah, künstliche Kühlanlagen einzubauen und auch die wichtigsten Räume durch Isolierungen abzuschließen. Nach Versuchen der Firma Riedinger in Augsburg haben sich für die verschiedenen Isoliermaterialien nachstehende Vergleichszahlen ergeben [1]:


Isoliermaterialien

Da die Isolierstoffe widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Hitze, leicht und billig zu bearbeiten, gegen Ungeziefer zu schützen sowie schließlich spezifisch leicht und nicht zu teuer sein müssen, so ist der Verwendungsbereich derselben sehr verschieden. Für Bekleidung der Dampfzylinder verwendet man vorwiegend Kieselgur, Filz und Asbest mit äußerem Blechmantel von 1–2 mm Dicke. Die Dampfrohre werden zur Vermeidung von Wärmeverlusten mit Kieselgur, Asbestschnur, Korkstein oder Filz umhüllt und dann mit Segeltuch benäht, auch mit Messingdrahtgaze oder Eisenblech bekleidet. Zur Kesselbekleidung verwendet man bei Zylinderkesseln Kieselgur und Korkstein mit Blechmantel für den oberen Teil und Asbestmatten oder Filz für das untere Drittel. Bei den Wasserrohrkesseln ist das eiserne Gehäuse doppelwandig mit Asbest dazwischen und einer Lage Isoliermaterial außen darauf. Zur Isolierung von Schiffswänden, Munitionskammern, Schornsteinschächten u.s.w. kommen meist feste Isoliermaterialien zur Verwendung, und haben sich gepreßte Korktafeln recht praktisch und dauerhaft erwiesen. – Vgl. a. die Art. Isolator und Isolierschichten.


Literatur: [1] Isolationsstoffe und Kühlräume auf Kriegsschiffen, Zeitschr. des Ver. deutsch. Ing. 1902, S. 1366.

T. Schwarz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 217.
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