Isolator [1]

[216] Isolator, ein Körper, welcher die Elektrizität nicht bezw. nur ganz schlecht leitet (s.a. Dielektrikum, Bd. 2, S. 750, und Elektrizität, Bd. 3, S. 400).

In der Elektrotechnik, besonders bei elektrischen Leitungen, um sie gegen Stromverluste zu schützen, angewendet. Zu diesem Zwecke umwickelt man die Leitungsdrähte mit Seide, Baumwolle oder Zwirn und tränkt zuweilen diese Materialien, um sie widerstandsfähiger zu machen und ihre Isolierfähigkeit zu erhöhen, mit Schellack, Paraffin, Wachs, Asphalt u. dergl. oder umhüllt sie mit einer bezw. mehreren Schichten Guttapercha. Für besondere Zwecke schützt man diese Isolierungen noch durch Bleimäntel oder Eisendrahtarmierungen. – Frei durch die Luft oder durch genügend weite Kanäle gehende Leitungen bleiben der Billigkeit wegen blank und ihre Isolierung wird durch geeignete Beteiligung an Porzellankörpern, welche gemäß ihrer Bestimmung kurz den Namen Isolatoren führen, bewirkt.

Fig. 1 zeigt einen Isolator (sogenannte Doppelglocke) aus Hartfeuerporzellan, wie er bei der Anlage von Telegraphen- und Telephonleitungen üblich ist, Fig. 2 einen solchen zur Führung von starken rechteckigen Kupferleitungen in unterirdischen Zementkanälen (angewendet bei dem Elektrizitätswerk zu Königsberg i. Pr.). – Für hohe Spannungen (über 1000 Volt) genügt diese Isolation nicht, weil über die mit der Zeit unsauber werdende Oberfläche der Porzellanglocken hinweg ein Teil des Stromes vom Drahte durch die feuchte Stange bezw. Unterlage zur Erde abgeleitet wird, und man wendet dann besser sogenannte Oelisolatoren (Fig. 3) an. Dieselben enthalten im Innern bei a eine oder mehrere Rinnen, welche mit Oel, einem sehr schlechten Leiter, gefüllt sind, durch den die Stromableitung zu der den Isolator tragenden Eisenstütze und somit zur Erde verhindert wird. Mit dem Namen Abspannisolator bezeichnet man die Isolatoren, an denen die beiden Enden einer Leitung beteiligt sind. Wegen des meist erheblichen Gewichtes des ausgespannten Leitungsdrahtes ist das Abspanngestänge, welches die Endisolatoren trägt, entsprechend zu verankern. Weitere Angaben über Isolierung, Installation u.s.w. findet man unter Leitungen, elektrische.

Holzt.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 216.
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