Dielektrikum

[750] Dielektrikum, auch Isolator, ein Körper, der Nichtleiter bezw. ganz schlechter Leiter für die Elektrizität ist, aber mehr oder weniger die Fähigkeit besitzt, durch Reiben selbst elektrisch zu werden.

Hierher gehören Glas, Seide, Schwefel, Paraffin, Kautschuk, Harze u. dergl. Auch durch elektrische Ladung nehmen derartige Substanzen Elektrizität auf; doch dringt dieselbe nicht durch, und es findet kein Ausgleich von Potentialdifferenzen statt; die Elektrizität bleibt vielmehr nur an derjenigen Stelle haften, an der sie erzeugt oder auf die sie übertragen ist. Bei fortgesetzter elektrischer Ladung, z.B. bei einem Kondensator, dringt die Elektrizität tiefer in das Dielektrikum ein, wird von demselben absorbiert und bei Kurzschluß nicht sofort auf einmal wieder abgegeben. Es bleibt nach der ersten Entladung ein sogenanntes Residuum zurück, das[750] von der Dauer und der Stärke der vorausgegangenen Ladungen abhängig ist. Verwendung finden dielektrische Substanzen besonders bei der Isolierung elektrischer Leitungen, ferner bei Leidener Flaschen (Glas), bei Ozonapparaten (Glas oder Glimmer), bei Kondensatoren (Glimmer, Hartgummi, Papier mit Leinölfirnis und Kolophonium getränkt, paraffiniertes Papier, Glas, Luft).


Literatur: Heinke, Handbuch der Elektrotechnik, Abt. I–III, Leipzig 1902 u. 1904.

Holzt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 750-751.
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