Japanwachs [2]

[314] Japanwachs, das vom Standpunkt des Chemikers kein Wachs sondern ein Fett ist, besteht hauptsächlich aus Palmitin und freier Palmitinsäure. Außerdem enthält es geringe Mengen von Japansäure, auch lösliche Säuren, wahrscheinlich Isobuttersäure.

Nach G.J. Fels [1] ist es in jüngster Zeit vielfach als Rohstoff für die Seifenfabrikation angeboten. Die Verseifbarkeit des Japanwachses ist im allgemeinen die gleiche wie die anderer natürlicher Fette; seine Spaltbarkeit ist eine sehr gute. Die Fettsäure erinnert in Geruch und Farbe an Palmölfettsäure. An Unverseifbarem enthält es ungefähr gleich wenig wie andere Neutralfette. Es verseift sich mit konzentrierten Laugen und begünstigt die Verseifbarkeit schwerer verseifbarer Fette. Verseift man Japanfettsäure mit kaustischer Lauge von 40° Bé, so erhält man eine sehr harte Seife von auffallender Unempfindlichkeit gegen Salz; die Salzlösung wird zu einem großen Teil aufgenommen. Schwimmt der Kern auf Unterlauge, so enthält er dennoch viel Salz, während die Unterlauge Seife gelöst enthält und leicht gallertartig erstarrt.


Literatur: [1] Seifenfabrikant 1916, S. 141.

Deite.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 314-315.
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Lueger-1904: Japanwachs [1]