Jauchepumpen

[232] Jauchepumpen, transportable oder feststehend angebrachte Handpumpen zur Entleerung von Gruben.

Die Jauche wird durch ein oben umgebogenes Rohr in das Jauchefaß gepumpt, das, auf einem Wagen liegend, an Ort und Stelle gefahren wird, oder sie wird mittels der Jauchepumpe über den Düngerhaufen gespritzt. Das Material ist Gußeisen oder Holz, die Ventile müssen leicht zugänglich sein, da die Jauche oft feste Bestandteile enthält, die zu Verstopfung führen können. Sie bestehen meist aus gußeisernen Hohlkugeln oder aus Holz- bezw. Gummikugeln. Der Kolben hat gewöhnlich Holz- oder Lederdichtung. Die Entleerung erfolgt durch Hochziehen eines Entleerungsschiebers. Das Druckrohr kann durch das Einschrauben von Zwischenstücken oder durch Ausziehen verlängert werden.

Fig. 1 zeigt eine Jauchepumpe für größere Landwirtschaftsbetriebe oder die Entleerung der Aborte industrieller Anlagen mit Einrichtung zum Anschrauben eines Spritzenschlauches der Firma Albert Döring in Sinn (Hessen-Nassau). Fig. 2 zeigt eine von A. Kolbe & Co. in Gößnitz (Altenburg) hergestellte, leicht in eine Grube hineinzustellende Jauchepumpe, bei der bei Verstopfungen die Klappe a mit einem Griff zu lösen ist, und Fig. 3 eine fahrbare Saug- und Druckpumpe von Rich. Wünsche, Herrnhut. Außerdem verwendet man in kleineren Betrieben Kettenpumpen (s. Fig. 4, Albert Döring in Sinn) zum Entleeren von Jauchegruben, bei denen die Förderung durch die in dem Rohr bei der Drehung der Kurbel aufzeigenden Hartgußscheiben an der endlosen Kette bewirkt wird. Die Förderhöhe der Jauchepumpe wird bis zu 7,5 m, die minutliche Leistung mit mindestens 100 l verlangt. Die Gewichte schwanken zwischen 25 und 250 kg, die Preise zwischen 30 und 200 ℳ.

Wrobel.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 3., Fig. 4.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 232.
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