Kalkspat [2]

[395] Kalkspat. Versuche zum Schmelzen des Kalkspates sind bisher nicht einwandfrei gelungen, ohne daß eine Zersetzung eintrat.

H.E. Bocke gelang es nun, kohlensauren Kalk ohne Zersetzung bis zu seinem Schmelzpunkt zu erhitzen und zu verflüssigen. Bei einem Kohlensäuredruck von 1/2 Atmosphäre schmolz reinster isländischer Doppelspat bei 1289° C. und künstlicher kohlensaurer Kalk bei rund 1277° C. Bei einer Zersetzung des Minerals (Bildung von Calciumoxyd) erniedrigt sich der Schmelzpunkt. Der Schmelzkuchen des Doppelspates ist bräunlich durch einen etwa 0,032 prozentigen Gehalt an Eisenkarbonat; die Schmelze des künstlichen kohlensauren Kalkes ist weiß.


Literatur: Neues Jahrbuch für Mineralogie u.s.w. 1912, I, 91–121.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 395.
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