Kermes

[433] Kermes (Alkermes, Kermes- oder Purpurkörner, Scharlachkörner), die getrockneten weiblichen Insekten von Coccus ilicis, auf den Blättern der Steineiche im südlichen Europa lebend, häutige, runde, glatte, oft bestäubte Körner von braunroter Farbe, ungefähr erbsengroß und innen mit körniger Substanz gefüllt, liefern einen roten, nach Lassaigne mit der Cochenille identischen Farbstoff. Polnische Kermes oder deutsche Cochenille, Johannisblut sind die getrockneten Weibchen von Coccus polonicus, in Deutschland, Polen, im südlichen Rußland auf den Wurzeln des Knallkrautes lebend, besitzen unter allen Coccusarten am wenigsten Farbstoff. Mineralischer Kermes ist durch Behandeln von Antimonzinnober mit Alkalien erhaltene rotbraune Mineralfarbe.

Andés.

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Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 433.
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