Kettendruck

[457] Kettendruck ist eine Abart des Zeugdruckes, bei welchem die passend verdickten Farben mittels Maschinen auf die Ketten ein- oder mehrfarbig aufgedruckt werden. Die bedruckte Kette wird mit weißem, farbigem oder auch bedrucktem Garne verwebt, wodurch solche Effekte erzielt werden, wie sie durch normale Buntweberei nicht oder nur schwer erhalten werden können.

Die größte Verwendung findet der Kettendruck in der Teppichfabrikation. – Nach dem zu bedruckenden Fasermateriale (Wolle, Seide, Baumwolle) richten sich auch die zur Anwendung kommenden Farbstoffe und deren Fixierung durch Dämpfen u.s.w., ganz wie es auch bei dem Zeugdruck der Fall ist. Hingegen bestehen in der maschinellen Einrichtung wesentliche Unterschiede, und die Herstellung mehrfarbiger Druckmuster war bis vor wenigen Jahren ziemlich umständlich und zeitraubend. In der letzten Zeit aber sind wichtige Neuerungen und Verbesserungen in den Maschinen und Druckverfahren patentiert worden.


Literatur: Oesterr. Wollen- und Leinenindustrie 1896, S. 905; 1901, S. 1344, 1345; 1905, S. 153, 288, 289, 433, 1090, 1091, 1412, 1413; 1906, S. 536; Lehne, A., Färberzeitung, Berlin 1906, S. 265, 281; Glafey, H., Ueber das Bedrucken von Kettengarnen.

Singer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 457.
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