Kohäsionshöhe

[544] Kohäsionshöhe, diejenige Höhe hε, auf welche eine mit Kohäsion begabte Erdmasse unter einem bestimmten Winkel ε (s. die Figur) mit der Wagerechten angeschnitten werden kann, ohne daß ein Abrutschen stattfindet.

Ist φ der natürliche Böschungswinkel (s. Ruhewinkel), c die Kohäsionsgröße für die Flächeneinheit, γ das Gewicht der Kubikeinheit Erde, so ist:


Kohäsionshöhe

In diesem Ausdruck kommt die Neigung α der oberen Begrenzungsfläche nicht vor, also erscheint hε unabhängig von derselben. – Für ε = φ wird hε = ∞, d.h. eine nach dem Reibungswinkel abgeböschte Fläche kann theoretisch unendlich hoch hinausreichen, wobei c = 0 wird. Damit erhält man die natürliche Böschung. Für senkrechten Abstich (ε = 90°) wird


Kohäsionshöhe

woraus die Kohäsionsgröße c einer bestimmten Erdgattung sich zu


Kohäsionshöhe

ergibt.


Literatur: Culmann, Die graph. Statik, Zürich 1866, S. 557; Löwe, Straßenbaukunde, 2. Aufl., Wiesbaden 1906, S. 251; v. Ott, Vorträge über Baumechanik, Prag 1877, S. 5.

L. v. Willmann.

Kohäsionshöhe
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 544.
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