Kohlenwäsche

[553] Kohlenwäsche, s.v.w. nasse Steinkohlenaufbereitung.[553]

Nachdem aus der geförderten Rohkohle durch grobe Siebe von etwa 100–60 mm Lochweite die Stückkohlen auf trockenem Wege von der Kleinkohle (oder Klarkohle) getrennt sind, wird die letztere behufs Aufbereitung der Wäsche zugeführt. Die einzelnen Arbeiten zur Herstellung der Korngrößen und zur Trennung der Kohle von den Bergen (s.d.) sind das Sieben (s. Siebvorrichtungen) und das Setzen (s. Setzarbeit); außerdem kommt die Zerkleinerung der mit Nebengestein verwachsenen Kohle in Betracht. Die von den Setzmaschinen ausgetragene Kohle wird auf Sieben entwässert und am zweckmäßigsten so hoch gelegenen Vorratskästen zugeführt, daß aus denselben eine Verladung unmittelbar in die Eisenbahnwagen erfolgen kann. Nebenarbeiten bei der Kohlenwäsche sind: die Beförderung der Berge auf die Halde, das Herausziehen des Staubs auf trockenem Wege durch Schleuderapparate und Ventilatoren und die Klärung der Waschwasser (s.d.). Die Kohlenwäschen liegen entweder in unmittelbarer Nähe der Schächte oder sind mit denselben durch mechanisch betriebene Bahnen verbunden; sie werden zur Vermeidung von Brandgefahr, wie überhaupt die Tageanlagen (s. Tag) der Bergwerke, nur aus Eisen und Stein gebaut.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 553-554.
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