Kryolith [1]

[726] Kryolith (Grönlandspat), Mineral, Fluor-Natrium-Aluminium, Na3AlF6 (32,79% Na, 12,8% Al, 54,36 F).

Kristallisiert monoklin, meist derb, in großen Individuen, in körnigen oder schaligen Aggregaten von graulschweißer oder rötlicher Farbe; durchscheinend, mit Glasglanz, spröd, Härte 2,5–3, spez. Gew. 2,95–2,97. Es schmilzt vor dem Lötrohr leicht zu weißem Email, färbt die Flamme rötlichgelb, wird durch Schwefelsäure gelöst und namentlich durch Kalk und Kalksalze leicht zersetzt, worauf hauptsächlich seine vielseitige technische Verwendung beruht. Kryolith findet sich mit Eisenspat, Eisenkies, Kupferkies, Bleiglanz bei Evigtok oder Ivigtut am Arksutfjord in Grönland, mit Chiolith bei Minsk am Ural und ist ein wichtiger Rohstoff für die chemische Industrie zur Darstellung von Aluminium, Natronlauge für die Seifensiederei, kohlensaurem Natron, Aetznatron, schwefelsaurer Tonerde. Ferner dient das Mineral zur Darstellung von Kryolithglas oder sogenanntem Heißgußporzellan.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 726.
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