Kurbelzapfen

[12] Kurbelzapfen, die im Kreise umlaufenden Zapfen von Kurbeln (s.d.) oder auch von Krummachsen (s. Kurbelwellen).

Sie können mit der Kurbel in einem Stück aus Stahl geschmiedet sein, werden aber meist besonders eingesetzt. Um glatte Lauffläche und geringe Abnutzung am Zapfen zu erzielen, fertigt man ihn aus Gußstahl, den man nicht härtet, um Risse zu vermeiden. A. Mannesmann in Remscheid liefert für Kurbeln und Kreuzköpfe Zapfen, an denen nur die Lauffläche gehärtet[12] wird [1]. Fig. 1 bei Kurbeln (S. 7) zeigt einen Zapfen mit Gegenkurbel für die Schiebersteuerung, Fig. 2 einen Zapfen mit Schmierkurbel für Tropföler. Die Berechnung nach der Stangenkraft P bezieht sich zunächst auf den Flächendruck p = P/l d, der 50–70 kg/qcm betragen darf, bei Lokomotiven 100 erreicht, bei Dampfmaschinen mit hoher Umlaufzahl aber auf 40–50 zu ermäßigen ist. Das Längenverhältnis ist gering 1,0–1,25–1,4 zu halten. Die Biegungsspannung ergibt sich aus P · l/2 = 0,1 d3 s und soll nicht über 500 kg/qcm hinausgehen. Die in Wärme umgesetzte Reibungsarbeit für 1 qcm Zapfenfläche A = f p v = P n/40000 l darf wegen der guten Luftkühlung für Kurbelzapfen verhältnismäßig hoch sein, A = 1–2 unter günstigen Verhältnissen, bei gutem Material und sicherer Schmierung sogar bis 3 mkg/qcm, etwa A =d/3 für d cm. Lokomotivzapfen mit A = 6 ergeben allerdings stärkere Abnutzung. Die Nachstellung des Zapfenlagers hat man in der Totlage und am Hub zu prüfen, da der Zapfen oval läuft.


Literatur: [1] »Stahl und Eisen« 1907, S. 768.

Lindner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 12-13.
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