Lagenschüttung

[50] Lagenschüttung, die zuverlässigste Herstellungsweise der Dammbauten, weil die den ganzen Damm wagerecht oder angenähert wagerecht durchsetzenden Schichten keine Veranlassung zu Abrutschungen geben und die unteren Schichten durch die höheren und durch das Befahren derselben gedichtet werden.

Die einzelnen Lagen sind je nach dem Material 50 cm bis 1 m hoch. Eine besondere Dichtung der Schichten durch Stampfen ist in den meisten Fällen überflüssig, Einwässerung der Schichten nur bei unlöslichen Bodenarten (s.d.) – Sand, Kies u.s.w. – anwendbar. Die Schiebkarrenförderung ist für die Bodenbeförderung hier, ganz besonders bei steilen Förderbahnen, geeignet. Man beginnt damit, daß am Dammfuß ein Wall angelegt, wird; hat dieser eine gewisse Höhe und Breite erreicht, so benutzt man ihn für die Karrenbahn und schüttet seitwärts auf die ganze Dammbreite die Schicht durch, bis an der andern Dammseite wieder zunächst mit einem Wall die zweite Lage begonnen wird. Kippkarren eignen sich für Lagenschüttung weniger, während Schienengleise mit Seitenkippern dann anwendbar sind, wenn das Gefälle von der Entnahmestelle nicht zu groß ist. In letzterem Fall wendet man Bremsberge (s.d.) oder aus Rundholz gezimmerte Sturzgerüste an, die entweder im Damm stecken bleiben oder nachträglich herausgezogen werden. Gerüste ergeben allerdings nur bis zu einer gewissen Höhe eine Lagenschüttung; hat der Damm diese Höhe erreicht, so rutscht die hinabgeworfene Erde auf seinen Seitenflächen ab und bildet nicht mehr wagerechte, sondern geneigte Lagen, ähnlich wie bei der Seitenschüttung (s.d.). S.a. Damm (mit Literatur), Bodenbeförderung, Erdförderwagen und Gerüstschüttung.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 50.
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