Latrinenwagen

[73] Latrinenwagen dienen zur Abfuhr der in Gruben angesammelten Fäkalstoffe.

Die Latrinenwagen werden stark gehalten, zwei- oder vierräderig gebaut und besonders mit soliden Rädern, Bremse und durchgehendem Vorderwagen versehen, letzteres, um bei beschränktem Raum kurz wenden zu können. Auf dem Wagen selbst ist das hölzerne oder eiserne Transportgefäß, bei zweiräderigen Latrinenwagen 7–9, bei vierräderigen 12–25 hl haltend, montiert (s. Fig. 1). Da besonders in Städten großer Wert auf geruchlose und reinliche Beseitigung der Fäkalien zu legen ist, so wird der Inhalt der Gruben entweder durch Pumpen in das Faß befördert oder, weil auf diese Weise eine geruchlose Entleerung, besonders auch des Bodensatzes, unmöglich ist und die Ventile bald undicht werden, durch atmosphärische Pressung, nachdem man mittels Luftpumpe in dem Faß einen luftverdünnten Raum hergestellt hat (s. Fig. 2, S. 74). Zur Entleerung der Latrinenwagen ist neben Oeffnung des doppelten Verschlusses auch eine solche des auf dem oberen Faßstutzen befindlichen Lufthahns oder der Luftschraube nötig, um im Innern des Fasses die atmosphärische Pressung wiederherzustellen.

Bezugsquellen: einige Pumpen- und Maschinenfabriken, wie Eugen Klotz in Stuttgart, Gust. Ewald in Küstrin.

Wrobel.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 73.
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