Loten

[231] Loten, mit Hilfe des Lots die Meerestiefe messen.

Das Lot besteht aus einem Senkblei – Lotblei – von kegelförmiger Gestalt, welches mittels der Lotleine auf den Meeresboden geführt wird. Zur Feststellung der Beschaffenheit des letzteren erhält das Lotblei an der Bodenfläche eine mit Talg gefüllte Höhlung oder ein Rohr mit Flügelventil, durch welche Teile des Meeresbodens festgehalten und zu Tage gebracht werden können. Das schwere Tieflot bis zu 500 m Tiefe wiegt 30 kg, das gebräuchliche Handlot von 50–90 m Tiefe 4,5–6 kg. Die gewöhnliche Lotleine besteht aus Hanfseil mit Trossenschlag; für Lotmaschinen (s.d.) benutzt man polierten Stahldraht von 2,4 mm Umfang, um die Reibung im Wasser zu vermindern. Für Wassertiefen über 2000 m benutzt man meist Lote (Bathometer), deren Belastungsgewichte sich beim Aufstoßen auf den Meeresgrund auslösen. Beim Patentlot von Brook, Bailie bleiben die Gewichte am Meeresboden liegen und wird nur das leichte Lot mit der Grundprobe an die Oberfläche gebracht.


Literatur: Handbuch der nautischen Instrumente, Berlin 1890.

T. Schwarz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 231.
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