Mangansäuren

[293] Mangansäuren. Von den beiden Sauerstoffverbindungen des Mangans mit Säureeigenschaften ist die Mangansäure H2MnO4 in freiem Zustande ganz unbeständig.

Ihre Salze, die Manganate, entstehen durch Schmelzen von Alkalien mit Manganverbindungen. Das Kaliummanganat K2MnO4 bildet dunkelgrüne Kristalle, in deren wäßrigei Lösung an der Luft durch Sauerstoffaufnahme rasch unter Farbenwechsel (mineralisches Chamäleon) Kaliumpermanganat entsteht von den in Wasser unlöslichen Manganaten der Erdalkalien dient die Barytverbindung (Casselergrün) als Malerfarbe. – Die Uebermangansäure ist in freiem Zustande eine dunkelrote Flüssigkeit, die sich bei 70° unter Explosion zersetzt. Von ihren beständigen Salzen, den Permanganaten, ist das wichtigste die Kaliumverbindung. Sie bildet dunkelrote Nadeln mit metallischem Reflex, die sich leicht mit tiefroter Farbe in Waffel lösen. Die technische Gewinnung geschieht durch Oxydation von Kaliummanganatschmelzen Seiner energisch oxydierenden Eigenschaften wegen findet es vielfach Verwendung als Oxydations- und Desinfektionsmittel, ferner zum Bleichen von Gespinstfasern und zum Beizen von Holz.

Rathgen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 293.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: