Massenmoment

[321] Massenmoment. Man unterscheidet Massenmomente ersten und zweiten Grades und zwar in bezug auf einen Punkt (polare Momente), eine Ebene und eine Achse. Das polare Massenmoment ersten Grades eines Massenpunktes ist eine gerichtete Größe und zwar das Produkt seiner Masse und seines von dem Bezugspunkte aus gerechneten Abstandes. Das Moment ersten Grades eines Massenpunktes in bezug auf eine Ebene oder (bei Beschränkung auf eine Ebene) in bezug auf eine in dieser Ebene gelegene Achse ist eine skalare Größe, nämlich das Produkt aus der Masse des Punktes und des Abstandes von der Ebene bezw. der Achse, wobei die Abstände nach verschiedenen Seiten mit verschiedenem Vorzeichen versehen werden. Das polare Moment eines Massensystems ist die geometrische Summe der polaren Momente aller Systempunkte, das Moment desselben in bezug auf eine Ebene ist die algebraische Summe der Momente der einzelnen Massenpunkte. Ueber die Momente ersten Grades vgl. Massenmittelpunkt. Das quadratische Massenmoment eines Massenpunktes in bezug auf einen Punkt, eine Ebene oder eine Achse ist stets eine Zahlengröße, nämlich das Produkt der Masse des Punktes und des Quadrates seines Abstandes von dem Bezugspunkte (polares Moment in bezug auf den Punkt als Pol), der Ebene oder der Achse. Diese Momente heißen auch Trägheitsmomente (polares Trägheitsmoment, Trägheitsmoment in bezug auf die Ebene oder Achse); die Trägheitsmomente eines Massenpunktsystems sind die arithmetischen Summen der Trägheitsmomente der einzelnen Punkte des Systems (vgl. hierüber Trägheitsmoment). Andre Momente zweiten Grades sind Punkte aus der Masse eines Punktes und zwei Abständen desselben von Ebenen sowie Summen solcher Momente. Sie heißen Deviationsmomente; vgl. hierüber Deviationsmomente.

(Schell) Finsterwalder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 321.
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