Molasseformation

[464] Molasseformation oder -gruppe, eine am Nordrand der Alpen, von der südlichen Schweiz (Genfersee) bis nach Oesterreich (Salzachtal) ziehende Schichtenreihe der Tertiärformation, vom mittleren Oligocän bis ins Miocän hineinreichend.[464]

Sie bestehen vorwiegend aus Sandsteinen, Konglomeraten, Tonen und Mergeln, an einigen Stellen sind Braunkohlen zwischengelagert (Miesbach, Peissenberg in Oberbayern, auch in der Schweiz). Die tiefsten und höchsten Schichten sind Süßwasser-, die mittleren marine Bildungen. Die Molassesandsteine sind meist weich, leicht zu bearbeiten, glaukonit- und glimmerführend, von grauer, bläulich- oder grünlichgrauer Farbe, fein- bis grobkörnig, oft porös. Sie gehen häufig in Konglomerate über. Sandsteine der mittleren Abteilung und mitunter auch Konglomerate (Nagelfluh) werden als Hochbaumaterial viel verwendet (Schweiz), obgleich ihre Wetterbeständigkeit keine sehr große ist. Außerdem sind manche Mergel als hydraulischer Kalk oder zur Zementbereitung tauglich.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 464-465.
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