Molekularkräfte

[465] Molekularkräfte pflegt man die Ursachen solcher Erscheinungen zu nennen, die man aus verschiedenen Gründen der gegenseitigen unmittelbaren Wirkung (Anziehung) benachbarter Molekeln zuschreibt.

Solche Kräfte äußern sich demgemäß am deutlichsten, wo die materiellen Molekeln sich am nächsten sind, also im festen und flüssigen Aggregatzustand und bei starkkomprimierten Gasen speziell in ihren Abweichungen von den gewöhnlichen Gasgesetzen. Als Molekularkräfte faßt man auf: Oberflächenspannung, Kapillarität, Kohäsion, Adsorption, und die gegenseitige Anziehung der Gasmolekeln, unter deren Annahme van der Waals den flüssigen Aggregatzustand mit den Gasgesetzen beschreiben lehrte.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 465.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika