Myrrhe

[559] Myrrhe ist ein Gummiharz, das von mehreren Arten der Gattung Commiphora flammt.

Es fließt freiwillig als weißliche, ölartige Masse aus und wird nach erfolgter Erhärtung von den Eingeborenen im südwestlichen Arabien und den gegenüberliegenden Gegenden Afrikas eingesammelt. Sie kommt über Aden und Bombay in den europäischen Handel. Die Handelsware bildet rotbraune, manchmal auch ins gelblich fallende, außen graubräunlich bestäubte Körner oder löcherige Massen bis zur Faustgröße. Der Geruch ist schwach, aber angenehm aromatisch, der Geschmack bitter und kratzend. Man unterscheidet im Handel Myrrha electa und Myrrha vulgaris oder in sortis. Myrrha electa, die beste Sorte, ist um so besser, je zerbrechlicher, mürber, je heller in Farbe und je schneller sie sich, an ein Licht gehalten, entzündet und verbrennt. Die schlechteren Sorten sind an der dunklen, braunen Farbe und dem schmutzigen Aussehen zu erkennen. Die Myrrhe findet in der Medizin Verwendung, besonders aber in der Parfümeriefabrikation, namentlich zu Zahn- und Mundmitteln.


Literatur: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Bd. 2, Berlin 1902, S. 418; Deite, Handbuch der Seifenfabrikation, Bd. 2, 3. Aufl., Berlin 1912, S. 97; Dieterich, Analyse der Harze und Balsame, Berlin 1900, S. 250.

Deite.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 559.
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