Orthophyr

[782] Orthophyr, quarzfreier Porphyr, Feldsteinporphyr, Orthoklasporphyr, ein porphyrartiges Gestein, dessen weiße, graue oder bräunliche Grundmasse aus einem sehr dichten Gemenge von Orthoklaskriställchen besteht, zwischen welchen sich mitunter etwas Quarz oder Glasbasis einstellt.

Als Einsprengling tritt vorwiegend nur Orthoklas, seltener ein eisenhaltiges Mineral (Augit, Biotit, Hornblende) auf. Die im Mittel ein spez. Gew. von 2,6 zeigenden Gesteine bestehen aus 59–62% SiO2, 17–20% Al2O3, 1–3% Fe2O3 + FeO, 2–3% CaO, 0–2% MgO, 4–6% K2O und 2–5% Na2O. Ihr Umwandlungsprodukt ist ein ziemlich reiner, etwas Kalkspat und Eisenerz führender Kaolin. Härte 6. Sie bilden Decken und Lager im Rotliegenden Zentraleuropas. Im frischen Zustand eignen sie sich zu Straßenbaumaterial (Kleinschlag), weniger zu Pflastersteinen. Die zerfetzten Orthophyre geben Material zur Herstellung von Steingut, feuerfesten Waren u.s.w. Als Keratophyr wird ein porphyrisches, wesentlich aus natronreichem Orthoklasfeldspat bestehendes Gestein mit untergeordnetem Gehalt an Augit oder Hornblende bezeichnet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 782.
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